Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen

03.05.25

Jerusalem International Chamber Music Festival – Elena Bashkirova & Friends I

Samstag 2025, 3. Mai, 18 Uhr

Mohamed Hiber – Violine
Madeleine Carruzzo – Violine
Adrien La Marca – Viola
Astrig Siranossian – Violoncello
Pablo Barragán – Klarinette
Elena Bashkirova – Klavier

------------------
Konzertdauer: ca. 40 Min. │ Pause │ ca. 45 min.
------------------ 

Hanns Eisler (1898 – 1962)
Duo für Violine und Cello op, 7/1
I. Tempo di Menuetto
II. Allegretto vivace

Fanny Hensel (1805 – 1847)
Aus dem Klavierzyklus „Das Jahr“
4. April. Capriccioso
5. Mai. Frühlingslied
6. Juni. Serenade
7. Juli. Larghetto

Béla Bartók (1881 – 1945)
„Contrasts“ für Violine, Klarinette und Klavier
I. Verbunkos (Werbungstanz) Moderato, ben ritmato
II. Pihenö (Ruhepause) Lento
III. Sebes (Schneller Tanz) Allegro vivace

------------------
PAUSE
------------------

Johannes Brahms (1833 – 1897)
Klarinettenquintett h-Moll op. 115
I. Allegro
II. Adagio
III. Andantino – Presto non assai, ma con sentimento
IV. Con moto

------------------

Zwischen Hanns Eisler und seinem Kompositionslehrer Arnold Schönberg (von 1919 bis 1923) kam es 1925 zum Zerwürfnis. In einem Gespräch, das er auf einer Zugreise mit Alexander Zemlinsky führte, äußerte Eisler sich abfällig über den Neue-Musik-Betrieb. Von Zemlinsky darüber informiert, fasste Schönberg dies als Distanzierung von ihm und seiner Zwölfton-Methode auf. Eislers Klärungsversuch scheiterte, erst im amerikanischen Exil näherten die beiden sich trotz konträrer politischer Einstellungen wieder einander an. Eisler und Zemlinsky kamen bei dieser verhängnisvollen Zugreise aus Venedig, wo beim Musikfest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik Eislers Duo für Violine und Violoncello op. 7/1 uraufgeführt worden war. 1924 komponiert, scheint das zweisätzige, in der Balance beider Instrumente meisterhaft gelungene Werk in seiner konzisen atonalen Faktur auf den ersten Blick ganz den Geist des Lehrers Schönberg zu atmen. Doch beim genauen Hinhören ist etwas von jenem „koboldisch ungewissen und ambivalenten Ton“ spürbar, den der Musikphilosoph Theodor W. Adorno schon an Eislers ein Jahr zuvor entstandenen Klavierstücken op. 3 festgestellt hatte und den man als erste Anzeichen einer Abnabelung auffassen kann. Das eröffnende Tempo di Menuetto strahlt bei aller formalen Strenge und harmonischen Herbheit einen melancholischen Witz aus, der im anschließenden Allegretto vivace bisweilen grimmige Züge annimmt.

„Jetzt mache ich eine andre kleine Arbeit, an der ich viel Spaß habe, nämlich eine Reihe von 12 Clavierstücken, die die Monate vorstellen sollen…“ In einem Brief vom November 1841 berichtete Fanny Hensel, geb. Mendelssohn, von jener „kleinen Arbeit“, die eines ihrer bedeutendsten Werke werden sollte. Der Klavierzyklus „Das Jahr“ vereint zwölf Charakterstücke, die einerseits die Stimmungen der jeweiligen Monate feinsinnig einfangen, andererseits mit übergreifenden Motiven zu einer lockeren Einheit verbunden sind. So folgen der April – ein wechselhaftes Capriccioso mit virtuosem Mittelteil – und der Mai – ein luftiges Frühlingslied mit dramatischen Untertönen – nahtlos aufeinander und teilen das eröffnende Motiv. Der nachdenklichen Juni-Serenade folgt für den Juli ein grüblerisches Larghetto mit Donnergrollen in der Basslage. Den Monaten jeweils vorangestellt sind kurze poetische Motti:
April: „Der Sonnenblick betrüget / Mit mildem falschem Schein.“
Mai: „Nun blüht das fernste, tiefste Thal.“
Juni: „Hör’ ich Rauschen, hör’ ich Lieder / Hör’ ich holde Liebesklage?“
Juli: „… Die Fluren dürsten / Nach erquickendem Thau. / der Mensch verschmachtet.“

Im Jahr 1939, kurz vor seinem erzwungenen Exil in die USA, erhielt Béla Bartók den Auftrag, für seinen Landsmann und langjährigen Freund, den Geiger Joseph Szigeti und den berühmten, im Jazz wie in der Klassik beheimateten Klarinettisten Benny Goodman ein Werk zu schreiben. „Contrasts“ nannte Bartók das dreisätzige Stück, in dem er beiden Solisten jeweils eine Kadenz mit der Möglichkeit zu individueller Entfaltung bot: der Klarinette gegen Ende des ersten, der Violine gegen Ende des dritten Satzes. Bartók hob die „Kontraste“ 1940, nach seiner Übersiedelung, in seiner vollständigen Form dann auch selbst als Pianist zusammen mit Szigeti und Goodman in New York aus der Taufe. In konzentriertester Form zieht Bartók hier eine Synthese seiner avanciert-modernistischen Stilperiode auf der einen und seiner auf eigener Feldforschung basierenden volksmusikalischen Prägung auf der anderen Seite. Die im Titel genannten Kontraste ergeben sich zum einen innerhalb der ungewöhnlichen Instrumentenkonstellation, zum anderen in Gestalt oft abrupter Stimmungswechsel zwischen lyrisch zurückgenommenen und expressiv aufgeladenen, in den Ecksätzen rhythmisch prägnanten Passagen. Dem folkloristisch gefärbten „Verbunkos“ (Werbungstanz) folgt mit „Pihenö“ (Ruhepause) ein bisweilen düster-resignatives Innehalten, ehe der „Sebes“ (Schneller Tanz) – von einer leicht gespenstisch verhangenen Episode unterbrochen – einen wiederum volksmusikalisch inspirierten, atemlosen Wirbel entfesselt.

Im März 1891 – der Komponist sah sein kompositorisches Schaffen eigentlich schon als abgeschlossen an – lernte Johannes Brahms den Meininger Klarinettisten Richard Mühlfeld kennen. Dessen virtuoses, klangschönes Spiel inspirierten ihn zu vier späten Kammermusikwerken, von denen das Klarinettenquintett h-Moll op. 115 zum Inbegriff von Brahms’ abgeklärtem, in sich ruhenden Spätstil geworden ist. Mit dem Motto zu Beginn des ersten Satzes präsentiert Brahms zwei Motive, aus denen er einen Großteil des thematischen Materials für das ganze Werk ableitet. Diese untergründige Einheitlichkeit spiegelt sich auch in der Instrumentierung wider. Denn keineswegs dominiert die Klarinette den fünfstimmigen Satz, eher färbt sie über weite Strecken den Gesamtklang, rundet ihn warm leuchtend ab. So präsentiert sich – trotz aller Klarheit der Form – Brahms’ Spiel mit Abwandlung und Umdeutung des motivischen Grundmaterials weniger als permanente, zielgerichtete Entwicklung denn als ein melancholisch-gelassenes Kreisen. In diesem Kreisen kann sich aber auch erhebliche expressive Energie aufstauen, die sich dann beispielsweise im ersten Satz so entlädt wie in der Überleitung zum zweiten Thema: eine zunächst markant punktierte, dann scharf artikulierte Unisonopassage, die sich in Triolenketten beschleunigt. Bezeichnend für den lyrischen Grundton des Werks ist dann aber die Durchführung, wo Brahms diese Passage nun nicht im selben Tonfall aufgreift und weiterentwickelt, sondern vielmehr sanft nach Dur wendet und so in einen innigen Ruhepunkt verwandelt. Noch stärker in sich gekehrt ist zunächst das herrliche Adagio, dessen Mittelteil die Klarinette nun aber einmal in einer ganz neuen Rolle präsentiert: als virtuos, rhapsodisch frei aufspielendes Soloinstrument in jenem Stil, den man zu dieser Zeit als „alla Zingarese“ bezeichnete. Formal überrascht uns Brahms im kurzen dritten Satz, in dem er anstelle eines Scherzos mit Trio einer Andantino-Einleitung einen Presto-Hauptteil folgen lässt, der zwischen Mendelssohn’scher Leichtigkeit und schroffen Zuspitzungen changiert. Das Finale gestaltet Brahms als Variationensatz, wobei in der ersten Variation das Cello und in der zweiten zunächst erste Violine und Bratsche die Führung übernehmen. Die dritte Variation wird von Figurationen in erster Geige und Klarinette bestimmt, die vierte wendet sich nach Dur, die fünfte bereitet in den Sechzehntelbewegungen der Klarinette die Wiederkehr des Motto-Beginns vor, mit der sich der Kreis schließt.

Dr. Juan Martin Koch (c) Kulturwald gGmbH

------------------

Elena Bashkirova

„Kammermusik ist die Seele der Musik“, hat Elena Bashkirova einmal gesagt. Diesem Credo folgen die vielfachen Aktivitäten der Pianistin in ihren Rollen als Solistin, Liedbegleiterin, Ensemblemusikerin und Programmgestalterin. Der Geist des einfühlsamen Miteinanders bestimmt Bashkirovas Haltung als Interpretin wie Vermittlerin von Musik.

Zu den Höhepunkten der Saison 2024/25 gehören Solo-Klavierabende im Teatro San Carlo in Neapel, beim Eesti Concert Piano Festival in Tallinn, im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, auf Schloss Neubeuern und anderen. Elena beginnt ihre Saison als Solistin mit dem George Enescu Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Nabil Shehata. Weitere Engagements umfassen Einladungen des Orchestre National de Bordeaux unter der Leitung von Ana Maria Patino Osorio, des Transsilvanischen Staatsorchesters Cluj unter der Leitung von Lawrence Foster, des Israel Chamber Orchestra und des Sinfonieorchesters Biel Solothurn.

Kammermusik spielt Elena bei der Schubertiade und beim NFM in Wroclaw sowie mit dem Jerusalem Chamber Music Festival Ensemble im Konzerthaus Blaibach und bei den Hamburger Kammermusikfreunden. Ein wichtiger Höhepunkt der Saison wird eine mehrtägige Liederabend Residenz beim Schostakowitsch-Festival im Gewandhaus Leipzig im Mai 2025 sein.

Bashkirova entstammt einer mehrere Generationen zurückreichenden russischen Musikerdynastie. In Moskau geboren, begann sie ihr Studium im Alter von 15 Jahren in der Klasse ihres Vaters, des legendären Klavierpädagogen Dmitry Bashkirov. Zusammen mit dem Geiger Gidon Kremer, mit dem sie auch regelmäßig im Duo auftrat und mehrere Aufnahmen einspielte, verließ sie 1978 die Sowjetunion und ließ sich in Paris nieder. Künstlerisch geprägt wurde Elena Bashkirova insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Sergiu Celibidache oder Michael Gielen. Mit ihrem Mann Daniel Barenboim lebt sie seit 1992 in Berlin.

1998 gründete Bashkirova das Jerusalem International Chamber Music Festival, das sie als Künstlerische Leiterin seither alljährlich im September gestaltet. Das Kammermusikfest, das einige der herausragenden Solisten aus aller Welt miteinander in Austausch bringt, ist zu einer tragenden Säule des kulturellen Lebens in Israel geworden. Seit 2012 findet alljährlich im April zudem das Festival Intonations im Jüdischen Museum Berlin statt, das ebenfalls viel Beachtung erfährt. Das Festival findet seit 2023 im Berliner Kühlhaus statt. Gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern der beiden Festivals ist Elena Bashkirova regelmäßig bei den bedeutendsten Kammermusikreihen in Europa und Übersee zu Gast. Zu den internationalen Tourneen kommen Auftritte bei Sommerfestivals wie dem Lucerne Festival, dem Rheingau Musik Festival, dem George Enescu Festival in Bukarest oder dem Beethovenfest Bonn. Mehrere Aufnahmen dokumentieren Höhepunkte der von Bashkirova kuratierten Konzerte in wechselnden Musikerkonstellationen.

Einen zentralen Aspekt der künstlerischen Tätigkeit der Pianistin bildet das Lied. Zu den Sängerinnen und Sängern, mit denen Elena Bashkirova regelmäßig im Duo auftritt, gehören Anna Netrebko, Olga Peretyatko, Dorothea Röschmann, René Pape und Robert Holl.

Bashkirovas Einspielung der beiden Tschaikowsky-Zyklen „Die Jahreszeiten“ und „Kinderalbum“ wurde 2017 mit dem ICMA Award in der Sparte „Solo Instrument“ ausgezeichnet. Eine Aufnahme der kompletten „Poetischen Stimmungsbilder“ op. 85 von Antonín Dvořák erschien im Oktober 2020.

Elena Bashkirova trägt die Ehrendoktorwürde der Ben-Gurion University of Negev. 2018 ehrte das Klavierfestival Ruhr sie mit seinem Preis. Als Nachfolgerin des Dirigenten Kurt Masur wurde Bashkirova kürzlich zur Präsidentin der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung in Leipzig ernannt.


Pablo Barragán

„An diesem Abend war es Pablo Barragán, der in seinen Bann schlug. Neben seiner in allen Belangen perfekten Spielweise, war es gerade seine beseelte Tongebung, die in Atem hielt.“ (Westdeutsche Zeitung)

Der Klarinettist Pablo Barragán ist bekannt für seinen raffinierten Klang, gepaart mit hohem technischem Können, Bühnencharisma und einer grenzenlosen Neugierde für die programmatische Gestaltung seiner Auftritte.

Pablo bekam seine Ausbildung am Konservatorium von Sevilla bei Antonio Salguero und bei Matthias Glander an der Fundación Barenboim-Said in Sevilla. Er ist unter anderem Gewinner des Prix Crédit Suisse Jeunes Solistes 2013.

Er hat mit Orchestern wie dem Bruckner Orchester Linz, dem Janacek Philharmonic Orchestra, dem Franz Liszt Kammerorchester, dem Barcelona Symphony Orchestra, den Hamburger Symphonikern, dem Orquesta Sinfónica de Radio Televisión Española und der Slowakischen Philharmonie unter Dirigenten wie Anja Bihlmaier, Istvan Vardai, Thomas Dausgaard, Daniel Raiskin, Zsolt Hamar und vielen anderen zusammengearbeitet.

Pablo gehört zu den gefragtesten Klarinettisten und Kammermusikpartnern. Er hat die Ehre, mit wunderbaren Musiker:innen wie Elena Bashkirova, Beatrice Rana, Kian Soltani, Yuliana Avdeeva, Emmanuel Pahud, dem Modigliani Quartett, dem Sitkovetsky Trio, dem Cremona Quartett, dem Schumann Quartett regelmäßig zusammenzuarbeiten. Zu seinen Kammermusikeinladungen gehören Auftritte in der Elbphilharmonie Hamburg, der Philharmonie Köln, dem Konzerthaus Dortmund, dem Rheingau Musik Festival, Classiche Form, dem Martha Argerich Festival, der Wigmore Hall London und der Tonhalle Zürich.

In der Saison 2024/25 wird Pablo Barragán mehrere Solokonzerte mit Orchester geben, darunter sein Auftritt mit dem Franz-Liszt-Kammerorchester in Kronberg mit dem Kammerkonzert von Karl Amadeus Hartmann unter der Leitung von Herrn Barragán selbst. In dieser Saison wird er das Klarinettenkonzert von Mozart mit dem SUK Symphony Orchestra Prague unter der Leitung von Wilhelm F. Walz, dem Sinfonieorchester Biel Solothurn unter der Leitung von Yannis Pousporikas und dem Orquesta Camerata Musicalis, mit dem er auch sein Debüt im Auditorio Nacional de Música geben wird. Weitere Konzertengagements bringen ihn u.a auch zum Stadtorchester Thun, mit denen er das Klarinettenkonzert von Stanford aufführen wird.

Als gefragter und beliebter Kammermusiker wurde er in dieser Saison zum Marvao Festival, zum Kaposfest, zu den March Music Days in Ruse, zum Jerusalem Chamber Music Festival, zu den Zwischentönen Engelberg, zum Mosel Musikfestival und zu den Schaumburger Schlosskonzerten eingeladen. Zusammen mit Noa Wildschut und Frank Dupree ist er zu Gast im Beethoven-Haus Bonn, im Concertgebouw Amsterdam, beim NFM Wroclaw, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und beim Nymphenburger Sommer. Weitere Konzerte mit dem Cremona Quartett werden ihn nach l'Aquila in Italien und nach Ruse mit dem Sitkovetsky Trio führen.

Pablos Neugier und kreativer Geist spiegeln sich auch in der Repertoireauswahl seines jüngsten Albums „Balagan“ wider, welches er gemeinsam mit Noa Wildschut und Frank Dupree gestaltet hat. Diese Aufnahme erscheint beim Label Accentus im Juli 2024 und setzt ein Fokus auf Werke jüdischer Komponisten des 20. Jahrhunderts, darunter Paul Schoenfield, Ernest Bloch, Claude Vivier und Darius Milhaud.

Seit 2020 ist Pablo Barragán als Professor an der Barenboim-Said Akademie in Sevilla und bei zahlreichen Meisterkursen wie beispielsweise in der Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid tätig. Er ist auch ein Künstler des Klarinettenherstellers Buffet Crampons und spielt ein Instrument des Modells RC Prestige.


Mohamed Hiber

„Ein frühreifer, intelligenter Musiker mit außerordentlichen musikalischen Gaben: Mohamed Hiber ist ein sehr talentierter Geiger.“ (Le Figaro, Paris)

Mohamed Hiber, der 1995 in Pantin in der Nähe von Paris geboren wurde, ist ein herausragender Solist, begeisterter Kammermusiker und gefragter Konzertmeister. Er arbeitet eng und seit langem mit Daniel Barenboim und Anne-Sophie Mutter, zwei der größten Musiker:innen der Welt, zusammen. Als Konzertmeister des West-Eastern Divan Orchestra seit 2019 (und Mitglied desselben seit 2010) tritt er unter der Leitung von Daniel Barenboim auf und gibt Konzerte auf der ganzen Welt mit Anne-Sophie Mutters Virtuosi Ensemble. Seit 2020 ist Mohamed Hiber Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung.

Er wird regelmäßig als Gastkonzertmeister von den Münchner Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, dem London Philharmonia Orchestra und dem Orchestre de Paris eingeladen. Als Solist ist Mohamed Hiber mit dem London Symphony Orchestra, der Tschechischen Philharmonie, der Philharmonie Südwestfalen, der Philharmonie Baden-Baden, dem MDR Sinfonieorchester, dem Danubian Orchestra, dem Königlichen Kammerorchester der Wallonie, dem Gstaad Festival Orchestra und dem Mulhouse Symphony Orchestra aufgetreten. Er arbeitet regelmäßig mit Dirigent:innen wie Zubin Mehta, Daniel Harding, Klaus Mäkelä, Nabil Shehata, Marie Jacquot, Frank Braley, Robert Farkas, András Schiff und Neeme Järvi zusammen.

Als leidenschaftlicher Kammermusiker musiziert Mohamed Hiber häufig mit Daniel Barenboim, Anne-Sophie Mutter, Elena Bashkirova, Yuri Bashmet, Gautier Capuçon, Martha Argerich, Frank Braley, Khatia Buniatishvili, Gérard Caussé, Gareth Lubbe, Kian Soltani, Daishin Kashimoto, Maxim Rysanov, Mihaela Martin, Frans Helmerson, François Leleux, Nabil Shehata, Boris Brovtsyn, Claudio Bohorquez, Itamar Golan, Jens Peter Mainz, Frédéric Guy, Alexandre Tharaud, Amihai Grosz, Edgar Moreau und Pascal Moragues. Mit diesen Musiker:innen tritt er in den wichtigsten Kammermusikreihen der Welt auf, darunter das Luzern Festival, das Gstaad Festival, das Beethovenfest in Bonn, das Intonations Festival in Berlin, die Salzburger Festspiele, das Jerusalem International Chamber Music Festival, das Maïklange Festival in Verden, das Rolandseck Festival, die Kammermusikreihe des Louisiana Museum of Modern Art in Dänemark und das Osterfestival in Aix-en-Provence.

Mohamed Hiber ist zudem Gründungsmitglied des Elyon Piano Trio, gemeinsam mit der ungarischen Cellistin Laura Szabo und dem österreichischen Pianisten Maximilian Flieder. Das Trio trat beim Beethovenfest in Bonn und der Schubertiade in Schwarzenberg auf. Mohamed Hiber studierte Geige bei Ana Chumachenco, zunächst an der Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid und später an der Münchner Musikhochschule, wo er 2020 seinen Master abschloss.

Derzeit spielt Mohamed Hiber eine der bedeutendsten Violinen des großen Giovanni Battista Guadagnini – die „Ex Lidka“, Turin 1780, die ihm großzügigerweise von einem Mitglied der Stretton Society als Leihgabe zur Verfügung gestellt wird. Zudem spielt er einen Bogen von Jacob Eury, eine Leihgabe des Förderers Walter Schatt. 


Madeleine Carruzzo

Madeleine Carruzzo wurde in Sion in der Schweiz geboren. Sie studierte in der Musikakademie Detmold in der Klasse von Tibor Varga. Sie schloss ihr Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Von 1979 bis 1981 war sie Assistentin von Tibor Varga. Von 1978 bis 1981 war sie Konzertmeisterin des Tibor Varga Kammerorchesters. 1982 wurde sie als erste Frau als festes Mitglied der Berliner Philharmoniker aufgenommen, damals unter der Leitung von Herbert von Karajan, und spielte bis 2023 in der Gruppe der ersten Violinen.

Sie hat an zahlreichen Kammermusikfestivals wie Salzburg, Lockenhaus, Jerusalem, Berlin teilgenommen. Sie spielte in der Kammermusik mit den Pianisten Elena Bashkirova, Yefim Bronfman, Andràs Schiff, Radu Lupu, mit den Geigern Nikolaj Znaider, Renaud Capuçon, d’en Bratschisten Nobuko Imai, Gérard Caussé, den Cellisten Frans Elmerson, Boris Pergamenschikov und anderen.

Madeleine Carruzzo wurde 2001 mit dem Preis der Rünzi-Stiftung und 2012 mit dem Preis der Stadt Sion ausgezeichnet.


Adrien La Marca

Von der Financial Times wurde er als „wahrhaft reines Talent“ gewürdigt, Le Monde nannte ihn gar einen „Helden“: Adrien La Marca schöpft mit großer Ausdruckskraft und technischer Meisterschaft aus den reichen, tiefgründigen Farben seines individuellen Klangs. Mit seiner charismatischen Bühnenpräsenz stellt er eine unmittelbare emotionale Verbindung zum Publikum her.

Als Solist arbeitete der Bratscher mit renommierten Klangkörpern wie dem Orchestre National de France, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem MDR-Sinfonieorchester, dem Nationalen Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks, der Hong Kong Sinfonietta, dem Orchestre Philharmonique Royal de Liège (Artist-in- Residence 2018/19), dem Insula Orchestra, dem Orchestre national du Capitole de Toulouse, dem Orchester Les Siècles und dem Orchestre de Metz zusammen.

Dem wichtigen französischen Musikpreis Victoires de la Musique galt Adrien La Marca 2014 als „Entdeckung des Jahres“. Seitdem hat er in Konzertsälen und auf Festivals weltweit reüssiert, darunter die Philharmonie de Paris, das Barbican Centre London, die Wigmore Hall, das Concertgebouw Amsterdam, das Konzerthaus Berlin, der Wiener Musikverein, das Auditorium du Louvre, Schloss Elmau, das Théâtre des Champs-Elysée, die Salle Gaveau, das Festival de Pâques Aix-en-Provence, La Folle Journée, die Salzburger Festspiele, das Jerusalem International Chamber Music Festival, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und die Schubertiade Schwarzenberg und Hohenems.

Der Fernsehsender Arte stellte ihn 2016 im Rahmen der Reihe „Stars von morgen“, präsentiert von Rolando Villazón, einem breiten Publikum vor. Im gleichen Jahr erschien auf dem Label La Dolce Volta sein erstes Album English Delight, das in Publikationen wie The Strad, Gramophone, Strings Magazine, Le Monde, Le Figaro, Diapason und Classica begeistert rezensiert und mit mehreren Preisen wie dem Diapason d'Or ausgezeichnet wurde. Sein aktuelles Album HEROES mit dem Orchestre Philharmonique Royal de Liège, erschienen 2020, umfasst das Bratschenkonzert von William Walton, die Ersteinspielung eines von Gwenaël Mario Grisi für ihn komponierten Bratschenkonzertes und – erstmals in einer Fassung für Solobratsche und Orchester aufgenommen – Prokofjews „Romeo und Julia“. Auch diese Aufnahme überzeugte die Presse: „Eine definitiv zeitgenössische Version des Walton Konzertes“ (L’Obs), „eine berührend lyrische aber gleichzeitig authentische Interpretation“ (Le Figaro, Album des Jahres 2020), „La Marca und seine Viola bilden ein heroisches Paar“ (Diapason 5), „mehr als ein Wunderknabe – La Marca ist ein Violaprinz“ (La Croix).

Geboren 1989 in Aix-en-Provence als Kind einer Musikerfamilie begann Adrien La Marca als Vierjähriger mit dem Klavier- und Bratschenspiel. Mit 16 Jahren wurde er am Pariser Conservatoire aufgenommen, wo er bei Jean Sulem studierte. Als Schüler von Tatjana Masurenko in Leipzig und Tabea Zimmermann in Berlin rundete er sein Studium ab. Während seiner musikalischen Ausbildung wurde er regelmäßig zur Teilnahme an verschiedenen Musikakademien eingeladen und hatte die Möglichkeit, mit Musikern wie Seiji Ozawa, Valery Gergiev, Gidon Kremer, Sir András Schiff und Menahem Pressler zusammenzuarbeiten. 2016 erhielt er als erster klassischer Musiker das angesehene Stipendium der Fondation Lagardère. Adrien La Marca ist zudem Preisträger der Fondation Banque Populaire und wird von der Fondation l'Or du Rhin und der Fondation Safran unterstützt. Er gewann zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben, darunter der William Primrose-Wettbewerb, der Lionel-Tertis-Wettbewerb und der Johannes-Brahms-Wettbewerb.

Adrien La Marca spielt eine Bratsche von Nicola Bergonzi, hergestellt 1780 in Cremona.


Astrig Siranossian

Astrig Siranossian, Gewinnerin des Ersten Preises und mehrfache Sonderpreisträgerin beim Internationalen Penderecki-Wettbewerb, tritt regelmäßig als Solistin mit führenden Orchestern auf. Sie wird häufig von Daniel Barenboim eingeladen und zu ihren Konzertpartnern zählen unter anderem Simon Rattle, Martha Argerich, Yo-Yo Ma, Kirill Gerstein, Elena Bashkirova und Emmanuel Pahud. Astrig konzertiert in den größten Konzertsälen der Welt, darunter die Pariser Philharmonie, die New Yorker Carnegie Hall, der Wiener Musikverein, die Walt Disney Hall in Los Angeles, das KKL in Luzern, das Casino Basel, das Théâtre des Champs Élysées in Paris, die Berliner Philharmonie, das Brüsseler Flagey, das Tatro Colón in Buenos Aires und das Kennedy Center in Washington. Astrig wird häufig zu Fernsehauftritten eingeladen (TF1, France 2, France 5, CultureBox TV, BR Kultur, etc.), und ihre Aufnahmen wurden von der Kritik einhellig begrüßt . Im Oktober 2022 veröffentlichte sie ihr „Duo-Solo“-Album, eine Alchemie zwischen traditionellen Melodien und Tänzen und dem klassischen Repertoire mit einem Dialog zwischen Cello und Stimme.

Im Jahr 2021 nahm sie das erste Cellokonzert von Camille Saint-Saëns mit ihrem Bühnenpartner Nabil Shehata für das Label Alpha Classics auf. Beim selben Label erschien 2020 „Dear Mademoiselle“, eine Hommage an Nadia Boulanger mit den Pianisten Nathanaël Gouin und Daniel Barenboim, die international große Beachtung fand.

Seit 2015 ist Astrig künstlerische Leiterin von „Musicades“, einem Festival in ihrer Heimatstadt Romans sur Isère, das Musik und andere Künste miteinander verbindet. Im Jahr 2019 rief sie „Spidak Sevane2 ins Leben, das Kindern im Libanon und in Armenien durch Musik helfen soll. 2023 wurde Astrig zur künstlerischen Leiterin des Adèle Clément Cello Festivals in der Drôme ernannt. Seit 2024 leitet sie das Nadia und Lili Boulanger Festival in Trouville.

Astrig Siranossian wurde in eine Musikerfamilie hineingeboren. Nachdem sie im Alter von 8 Jahren einen Platz am Regionalen Konservatorium von Lyon erhalten hatte, setzte sie ihr Studium am Nationalen Konservatorium von Lyon fort, das sie im Alter von 18 Jahren mit Auszeichnung abschloss. Sie vervollständigte ihre musikalische Ausbildung am Konservatorium Basel in der Schweiz, wo sie bei Ivan Monighetti studierte und den Master im Konzertfach und den Master für Solisten mit Auszeichnung erwarb.

Astrig spielt auf einem Instrument von Francesco Ruggieri aus dem Jahr 1676, einer großzügigen Leihgabe der Boubo Music Foundation, und auf einem Cello von Gennaro Gagliano aus dem Jahr 1756, das zuvor Sir John Barbirolli gehörte.