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04.05.25

Jerusalem International Chamber Music Festival – Elena Bashkirova & Friends II

Sonntag 2025, 4. Mai, 11 Uhr

Mohamed Hiber – Violine 
Madeleine Carruzzo – Violine 
Adrien La Marca – Viola 
Astrig Siranossian – Violoncello 
Elena Bashkirova – Klavier

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Konzertdauer: ca. 45 Min. │ Pause │ ca. 40 min.
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Bohuslav Martinů (1890 – 1959) 
Duo Nr. 1 für Violine & Violoncello
I. Preludium. Andante moderato 
II. Rondo. Allegro con brio

Antonín Dvořák (1841 – 1904)
Aus „Poetische Stimmungsbilder“ für Klavier op. 85
1. Nächtlicher Weg 
8. Koboldstanz 
9. Serenade 

Antonín Dvořák (1841 – 1904) 
Terzetto C-Dur für zwei Violinen und Viola op. 74
I. Introduzione. Allegro ma non troppo 
II. Larghetto 
III. Scherzo. Vivace 
IV. Tema con variazioni

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PAUSE
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Antonín Dvořák (1841 – 1904)
Klavierquintett Nr. 2 A-Dur op. 81
I. Allegro, ma non tanto
II. Dumka. Andante con moto
III. Scherzo (Furiant). Molto vivace
IV. Finale. Allegro

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Bohuslav Martinů war 1923 unter anderem deshalb von Prag nach Paris gezogen, um durch den Unterricht bei Albert Roussel und im Kontakt mit verschiedensten musikalischen Stilistiken seinen kompositorischen Horizont zu erweitern. So entwickelte er eine ganz eigene, von seinen tschechischen Wurzeln und den aktuellen modernistischen Strömungen gleichermaßen beeinflusste Musiksprache, für die das 1927 entstandene Duo für Violine und Violoncello ein prägnantes Beispiel darstellt. Das Preludium hebt ruhig elegisch an, steigert sich aber rasch in Ausdruck und Dichte der Textur. Das Anfangsthema kehrt als Höhepunkt in Doppelgriffen wieder, ehe der verhaltene Anfangscharakter wieder erreicht ist, der jedoch von Trillern des Cellos gleichsam unterminiert wird. Das deutlich längere Rondo ist von vorwärts drängenden Triolenketten und folkloristischen Rhythmen geprägt, die ins Grimmige umschlagen. Beide Instrumente werden immer enger miteinander verzahnt, ehe eine ausgedehnte Kadenz für das Cello die Duo-Struktur auflöst. Über dessen Doppelgriff-Triller gesellt sich – ebenfalls hochvirtuos – die Violine hinzu, ehe das Werk forsch zupackend endet.

Antonín Dvořák wird in der Regel nicht mit Klaviermusik in Verbindung gebracht, wahrscheinlich weil er keine große, „ernst zu nehmende“ Klaviersonate geschrieben hat. Insofern ist es durchaus erhellend, was der Komponist in einem Brief im Zusammenhang mit seiner 13 Stücke umfassenden Klaviersammlung „Poetische Stimmungsbilder“ op. 85 von 1889 schrieb: „… denn diesmal bin ich nicht nur absoluter Musiker, sondern Poet.“ Dvořák deutete mit „nicht nur“ offenbar an, dass er zwischen absoluter, also gewissermaßen abstrakter Musik und poetischer, außermusikalischer Inspiration keinen Widerspruch sah. Die Stücke der Sammlung sind bei aller Bildhaftigkeit formal klar gefügt, so auch die Nummer 1, „Nächtlicher Weg“. Innerhalb der Bogenform mit drei kontrastierenden Abschnitten dienen die eröffnenden, lange gehaltenen Akkorde als überleitende Scharniere. Die Nummer 8 erweist sich mit kecker Rhythmik und manch verschrobener Harmonik als veritabler „Koboldstanz“, im Mittelteil schlägt Dvořák aber überraschend schwärmerische Töne an. Die Nummer 9 ist eine wunderbar ausgesungene „Serenade“, die sich zwischenzeitlich versonnen im 6/8-Takt wiegt. Während die Pianistik in anderen Stücken durchaus zur Virtuosität eines Chopin oder Liszt tendiert, scheint Dvořák hier auf Mendelssohns „Lieder ohne Worte“ zurückzublicken.

Zwei Jahre vor den „Poetischen Stimmungsbildern“, im Jahr 1887, komponierte Antonín Dvořák mit dem Terzetto C-Dur op. 74 ein Streichtrio in ungewöhnlicher Besetzung: Statt der üblichen Kombination aus Violine, Viola und Violoncello wählte er (von befreundeten Musikern animiert) die Zusammenstellung von zwei Violinen und Viola. Der erste Satz, der – unterbrochen von bewegteren Passagen – um das wunderbar sangliche Eröffnungsthema kreist, dient als Introduktion zum pausenlos folgenden Larghetto. Vor allem hier verleiht Dvořák dem Werk durch Verharren in den hohen Lagen der Instrumente einen besonderen, hell schimmernden Klang. Der Mittelteil ist rhythmisch kontrastierend angelegt, von der nun auch tiefer gehenden Viola grundiert, ehe sich das Klangbild wieder zu höheren Gefilden hin orientiert. Das Scherzo ist von Dvořák-typischen, volksmusikalisch inspirierten Rhythmusüberlagerungen gekennzeichnet, ein nachdenklich schwärmerisches Trio bildet den vorübergehenden Gegenpol dazu. Auf engstem Raum loten schließlich die finalen Variationen die satztechnischen Möglichkeiten der besonderen Besetzung aus. Das von Moll nach Dur sich wendende Thema wird von allen Seiten beleuchtet und entfaltet eine verblüffende expressive Bandbreite. Den dramaturgischen Höhepunkt bildet dabei ein quasi-vokales Rezitativ der ersten Violine über erregten Tremoli der beiden anderen Streicher.

Im Gegensatz zu den wenig bekannten „Poetischen Stimmungsbildern“ und zum „Terzetto“ ist Dvořáks zweites Klavierquintett A-Dur op. 81 von 1887 ein anerkanntes Meisterwerk der Kammermusik des 19. Jahrhunderts. Eigentlich hatte der Komponist sein erstes, 15 Jahre älteres Klavierquintett in der gleichen Tonart überarbeiten wollen, schrieb stattdessen aber ein komplett neues Werk. In der viersätzigen Großform werden die weit ausgreifenden ersten beiden Sätze (Allegro und Dumka) von zwei kürzeren (Scherzo und Allegro) ausbalanciert. Das vom Cello über wiegender Klavierbegleitung präsentierte elegische Hauptthema wird bald um einen dramatischen Gedanken erweitert, dessen charakteristische Punktierung den ersten Satz ebenso prägt wie der Kontrast zwischen sehnsuchtsvoller Sanglichkeit und zupackender, fast symphonischer Dramatik. Das erstmals von der Viola vorgestellte zweite Thema fügt diesem Kontrastprinzip eine weitere Facette hinzu. Gegensätze sind auch für den zweiten Satz kennzeichnend, der dem von Dvořák gerne verwendeten, aus der ukrainischen Volksmusik stammenden Modell der Dumka folgt. Einem melancholisch getragenen, insgesamt viermal Mal erklingenden instrumentalen Lied werden zwei raschere Abschnitte gegenübergestellt, wobei das atemlose Vivace als Mittelteil vom Hauptthema abgeleitet ist. Das Scherzo ist ein böhmischer Furiant, wobei Dvořák den für diesen Tanz charakteristischen Wechsel zwischen Zweier- und Dreiermetrum zugunsten einer durchlaufenden Bewegungsenergie eher verschleiert als betont. Auch hier speist sich das motivische Material des einem Trio entsprechenden Mittelteils aus dem Hauptgedanken. Tänzerische Spielfreude durchzieht dann auch das Finale, wobei die markanten Punktierungen zwischenzeitlich an den ersten Satz zurückerinnern. Ein Fugato treibt den Vorwärtsdrang auf die Spitze, ein kurzer Moment des Innehaltens zögert den furiosen Schluss heraus.

Dr. Juan Martin Koch (c) Kulturwald gGmbH


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Elena Bashkirova

„Kammermusik ist die Seele der Musik“, hat Elena Bashkirova einmal gesagt. Diesem Credo folgen die vielfachen Aktivitäten der Pianistin in ihren Rollen als Solistin, Liedbegleiterin, Ensemblemusikerin und Programmgestalterin. Der Geist des einfühlsamen Miteinanders bestimmt Bashkirovas Haltung als Interpretin wie Vermittlerin von Musik.

Zu den Höhepunkten der Saison 2024/25 gehören Solo-Klavierabende im Teatro San Carlo in Neapel, beim Eesti Concert Piano Festival in Tallinn, im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, auf Schloss Neubeuern und anderen. Elena beginnt ihre Saison als Solistin mit dem George Enescu Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Nabil Shehata. Weitere Engagements umfassen Einladungen des Orchestre National de Bordeaux unter der Leitung von Ana Maria Patino Osorio, des Transsilvanischen Staatsorchesters Cluj unter der Leitung von Lawrence Foster, des Israel Chamber Orchestra und des Sinfonieorchesters Biel Solothurn.

Kammermusik spielt Elena bei der Schubertiade und beim NFM in Wroclaw sowie mit dem Jerusalem Chamber Music Festival Ensemble im Konzerthaus Blaibach und bei den Hamburger Kammermusikfreunden. Ein wichtiger Höhepunkt der Saison wird eine mehrtägige Liederabend Residenz beim Schostakowitsch-Festival im Gewandhaus Leipzig im Mai 2025 sein.

Bashkirova entstammt einer mehrere Generationen zurückreichenden russischen Musikerdynastie. In Moskau geboren, begann sie ihr Studium im Alter von 15 Jahren in der Klasse ihres Vaters, des legendären Klavierpädagogen Dmitry Bashkirov. Zusammen mit dem Geiger Gidon Kremer, mit dem sie auch regelmäßig im Duo auftrat und mehrere Aufnahmen einspielte, verließ sie 1978 die Sowjetunion und ließ sich in Paris nieder. Künstlerisch geprägt wurde Elena Bashkirova insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Sergiu Celibidache oder Michael Gielen. Mit ihrem Mann Daniel Barenboim lebt sie seit 1992 in Berlin.

1998 gründete Bashkirova das Jerusalem International Chamber Music Festival, das sie als Künstlerische Leiterin seither alljährlich im September gestaltet. Das Kammermusikfest, das einige der herausragenden Solisten aus aller Welt miteinander in Austausch bringt, ist zu einer tragenden Säule des kulturellen Lebens in Israel geworden. Seit 2012 findet alljährlich im April zudem das Festival Intonations im Jüdischen Museum Berlin statt, das ebenfalls viel Beachtung erfährt. Das Festival findet seit 2023 im Berliner Kühlhaus statt. Gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern der beiden Festivals ist Elena Bashkirova regelmäßig bei den bedeutendsten Kammermusikreihen in Europa und Übersee zu Gast. Zu den internationalen Tourneen kommen Auftritte bei Sommerfestivals wie dem Lucerne Festival, dem Rheingau Musik Festival, dem George Enescu Festival in Bukarest oder dem Beethovenfest Bonn. Mehrere Aufnahmen dokumentieren Höhepunkte der von Bashkirova kuratierten Konzerte in wechselnden Musikerkonstellationen.

Einen zentralen Aspekt der künstlerischen Tätigkeit der Pianistin bildet das Lied. Zu den Sängerinnen und Sängern, mit denen Elena Bashkirova regelmäßig im Duo auftritt, gehören Anna Netrebko, Olga Peretyatko, Dorothea Röschmann, René Pape und Robert Holl.

Bashkirovas Einspielung der beiden Tschaikowsky-Zyklen „Die Jahreszeiten“ und „Kinderalbum“ wurde 2017 mit dem ICMA Award in der Sparte „Solo Instrument“ ausgezeichnet. Eine Aufnahme der kompletten „Poetischen Stimmungsbilder“ op. 85 von Antonín Dvořák erschien im Oktober 2020.

Elena Bashkirova trägt die Ehrendoktorwürde der Ben-Gurion University of Negev. 2018 ehrte das Klavierfestival Ruhr sie mit seinem Preis. Als Nachfolgerin des Dirigenten Kurt Masur wurde Bashkirova kürzlich zur Präsidentin der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung in Leipzig ernannt.


Mohamed Hiber

„Ein frühreifer, intelligenter Musiker mit außerordentlichen musikalischen Gaben: Mohamed Hiber ist ein sehr talentierter Geiger.“ (Le Figaro, Paris)

Mohamed Hiber, der 1995 in Pantin in der Nähe von Paris geboren wurde, ist ein herausragender Solist, begeisterter Kammermusiker und gefragter Konzertmeister. Er arbeitet eng und seit langem mit Daniel Barenboim und Anne-Sophie Mutter, zwei der größten Musiker:innen der Welt, zusammen. Als Konzertmeister des West-Eastern Divan Orchestra seit 2019 (und Mitglied desselben seit 2010) tritt er unter der Leitung von Daniel Barenboim auf und gibt Konzerte auf der ganzen Welt mit Anne-Sophie Mutters Virtuosi Ensemble. Seit 2020 ist Mohamed Hiber Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung.

Er wird regelmäßig als Gastkonzertmeister von den Münchner Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, dem London Philharmonia Orchestra und dem Orchestre de Paris eingeladen. Als Solist ist Mohamed Hiber mit dem London Symphony Orchestra, der Tschechischen Philharmonie, der Philharmonie Südwestfalen, der Philharmonie Baden-Baden, dem MDR Sinfonieorchester, dem Danubian Orchestra, dem Königlichen Kammerorchester der Wallonie, dem Gstaad Festival Orchestra und dem Mulhouse Symphony Orchestra aufgetreten. Er arbeitet regelmäßig mit Dirigent:innen wie Zubin Mehta, Daniel Harding, Klaus Mäkelä, Nabil Shehata, Marie Jacquot, Frank Braley, Robert Farkas, András Schiff und Neeme Järvi zusammen.

Als leidenschaftlicher Kammermusiker musiziert Mohamed Hiber häufig mit Daniel Barenboim, Anne-Sophie Mutter, Elena Bashkirova, Yuri Bashmet, Gautier Capuçon, Martha Argerich, Frank Braley, Khatia Buniatishvili, Gérard Caussé, Gareth Lubbe, Kian Soltani, Daishin Kashimoto, Maxim Rysanov, Mihaela Martin, Frans Helmerson, François Leleux, Nabil Shehata, Boris Brovtsyn, Claudio Bohorquez, Itamar Golan, Jens Peter Mainz, Frédéric Guy, Alexandre Tharaud, Amihai Grosz, Edgar Moreau und Pascal Moragues. Mit diesen Musiker:innen tritt er in den wichtigsten Kammermusikreihen der Welt auf, darunter das Luzern Festival, das Gstaad Festival, das Beethovenfest in Bonn, das Intonations Festival in Berlin, die Salzburger Festspiele, das Jerusalem International Chamber Music Festival, das Maïklange Festival in Verden, das Rolandseck Festival, die Kammermusikreihe des Louisiana Museum of Modern Art in Dänemark und das Osterfestival in Aix-en-Provence.

Mohamed Hiber ist zudem Gründungsmitglied des Elyon Piano Trio, gemeinsam mit der ungarischen Cellistin Laura Szabo und dem österreichischen Pianisten Maximilian Flieder. Das Trio trat beim Beethovenfest in Bonn und der Schubertiade in Schwarzenberg auf. Mohamed Hiber studierte Geige bei Ana Chumachenco, zunächst an der Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid und später an der Münchner Musikhochschule, wo er 2020 seinen Master abschloss.

Derzeit spielt Mohamed Hiber eine der bedeutendsten Violinen des großen Giovanni Battista Guadagnini – die „Ex Lidka“, Turin 1780, die ihm großzügigerweise von einem Mitglied der Stretton Society als Leihgabe zur Verfügung gestellt wird. Zudem spielt er einen Bogen von Jacob Eury, eine Leihgabe des Förderers Walter Schatt. 


Madeleine Carruzzo

Madeleine Carruzzo wurde in Sion in der Schweiz geboren. Sie studierte in der Musikakademie Detmold in der Klasse von Tibor Varga. Sie schloss ihr Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Von 1979 bis 1981 war sie Assistentin von Tibor Varga. Von 1978 bis 1981 war sie Konzertmeisterin des Tibor Varga Kammerorchesters. 1982 wurde sie als erste Frau als festes Mitglied der Berliner Philharmoniker aufgenommen, damals unter der Leitung von Herbert von Karajan, und spielte bis 2023 in der Gruppe der ersten Violinen.

Sie hat an zahlreichen Kammermusikfestivals wie Salzburg, Lockenhaus, Jerusalem, Berlin teilgenommen. Sie spielte in der Kammermusik mit den Pianisten Elena Bashkirova, Yefim Bronfman, Andràs Schiff, Radu Lupu, mit den Geigern Nikolaj Znaider, Renaud Capuçon, d’en Bratschisten Nobuko Imai, Gérard Caussé, den Cellisten Frans Elmerson, Boris Pergamenschikov und anderen.

Madeleine Carruzzo wurde 2001 mit dem Preis der Rünzi-Stiftung und 2012 mit dem Preis der Stadt Sion ausgezeichnet.


Adrien La Marca

Von der Financial Times wurde er als „wahrhaft reines Talent“ gewürdigt, Le Monde nannte ihn gar einen „Helden“: Adrien La Marca schöpft mit großer Ausdruckskraft und technischer Meisterschaft aus den reichen, tiefgründigen Farben seines individuellen Klangs. Mit seiner charismatischen Bühnenpräsenz stellt er eine unmittelbare emotionale Verbindung zum Publikum her.

Als Solist arbeitete der Bratscher mit renommierten Klangkörpern wie dem Orchestre National de France, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem MDR-Sinfonieorchester, dem Nationalen Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks, der Hong Kong Sinfonietta, dem Orchestre Philharmonique Royal de Liège (Artist-in- Residence 2018/19), dem Insula Orchestra, dem Orchestre national du Capitole de Toulouse, dem Orchester Les Siècles und dem Orchestre de Metz zusammen.

Dem wichtigen französischen Musikpreis Victoires de la Musique galt Adrien La Marca 2014 als „Entdeckung des Jahres“. Seitdem hat er in Konzertsälen und auf Festivals weltweit reüssiert, darunter die Philharmonie de Paris, das Barbican Centre London, die Wigmore Hall, das Concertgebouw Amsterdam, das Konzerthaus Berlin, der Wiener Musikverein, das Auditorium du Louvre, Schloss Elmau, das Théâtre des Champs-Elysée, die Salle Gaveau, das Festival de Pâques Aix-en-Provence, La Folle Journée, die Salzburger Festspiele, das Jerusalem International Chamber Music Festival, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und die Schubertiade Schwarzenberg und Hohenems.

Der Fernsehsender Arte stellte ihn 2016 im Rahmen der Reihe „Stars von morgen“, präsentiert von Rolando Villazón, einem breiten Publikum vor. Im gleichen Jahr erschien auf dem Label La Dolce Volta sein erstes Album English Delight, das in Publikationen wie The Strad, Gramophone, Strings Magazine, Le Monde, Le Figaro, Diapason und Classica begeistert rezensiert und mit mehreren Preisen wie dem Diapason d'Or ausgezeichnet wurde. Sein aktuelles Album HEROES mit dem Orchestre Philharmonique Royal de Liège, erschienen 2020, umfasst das Bratschenkonzert von William Walton, die Ersteinspielung eines von Gwenaël Mario Grisi für ihn komponierten Bratschenkonzertes und – erstmals in einer Fassung für Solobratsche und Orchester aufgenommen – Prokofjews „Romeo und Julia“. Auch diese Aufnahme überzeugte die Presse: „Eine definitiv zeitgenössische Version des Walton Konzertes“ (L’Obs), „eine berührend lyrische aber gleichzeitig authentische Interpretation“ (Le Figaro, Album des Jahres 2020), „La Marca und seine Viola bilden ein heroisches Paar“ (Diapason 5), „mehr als ein Wunderknabe – La Marca ist ein Violaprinz“ (La Croix).

Geboren 1989 in Aix-en-Provence als Kind einer Musikerfamilie begann Adrien La Marca als Vierjähriger mit dem Klavier- und Bratschenspiel. Mit 16 Jahren wurde er am Pariser Conservatoire aufgenommen, wo er bei Jean Sulem studierte. Als Schüler von Tatjana Masurenko in Leipzig und Tabea Zimmermann in Berlin rundete er sein Studium ab. Während seiner musikalischen Ausbildung wurde er regelmäßig zur Teilnahme an verschiedenen Musikakademien eingeladen und hatte die Möglichkeit, mit Musikern wie Seiji Ozawa, Valery Gergiev, Gidon Kremer, Sir András Schiff und Menahem Pressler zusammenzuarbeiten. 2016 erhielt er als erster klassischer Musiker das angesehene Stipendium der Fondation Lagardère. Adrien La Marca ist zudem Preisträger der Fondation Banque Populaire und wird von der Fondation l'Or du Rhin und der Fondation Safran unterstützt. Er gewann zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben, darunter der William Primrose-Wettbewerb, der Lionel-Tertis-Wettbewerb und der Johannes-Brahms-Wettbewerb.

Adrien La Marca spielt eine Bratsche von Nicola Bergonzi, hergestellt 1780 in Cremona.


Astrig Siranossian

Astrig Siranossian, Gewinnerin des Ersten Preises und mehrfache Sonderpreisträgerin beim Internationalen Penderecki-Wettbewerb, tritt regelmäßig als Solistin mit führenden Orchestern auf. Sie wird häufig von Daniel Barenboim eingeladen und zu ihren Konzertpartnern zählen unter anderem Simon Rattle, Martha Argerich, Yo-Yo Ma, Kirill Gerstein, Elena Bashkirova und Emmanuel Pahud. Astrig konzertiert in den größten Konzertsälen der Welt, darunter die Pariser Philharmonie, die New Yorker Carnegie Hall, der Wiener Musikverein, die Walt Disney Hall in Los Angeles, das KKL in Luzern, das Casino Basel, das Théâtre des Champs Élysées in Paris, die Berliner Philharmonie, das Brüsseler Flagey, das Tatro Colón in Buenos Aires und das Kennedy Center in Washington. Astrig wird häufig zu Fernsehauftritten eingeladen (TF1, France 2, France 5, CultureBox TV, BR Kultur, etc.), und ihre Aufnahmen wurden von der Kritik einhellig begrüßt . Im Oktober 2022 veröffentlichte sie ihr „Duo-Solo“-Album, eine Alchemie zwischen traditionellen Melodien und Tänzen und dem klassischen Repertoire mit einem Dialog zwischen Cello und Stimme.

Im Jahr 2021 nahm sie das erste Cellokonzert von Camille Saint-Saëns mit ihrem Bühnenpartner Nabil Shehata für das Label Alpha Classics auf. Beim selben Label erschien 2020 „Dear Mademoiselle“, eine Hommage an Nadia Boulanger mit den Pianisten Nathanaël Gouin und Daniel Barenboim, die international große Beachtung fand.

Seit 2015 ist Astrig künstlerische Leiterin von „Musicades“, einem Festival in ihrer Heimatstadt Romans sur Isère, das Musik und andere Künste miteinander verbindet. Im Jahr 2019 rief sie „Spidak Sevane2 ins Leben, das Kindern im Libanon und in Armenien durch Musik helfen soll. 2023 wurde Astrig zur künstlerischen Leiterin des Adèle Clément Cello Festivals in der Drôme ernannt. Seit 2024 leitet sie das Nadia und Lili Boulanger Festival in Trouville.

Astrig Siranossian wurde in eine Musikerfamilie hineingeboren. Nachdem sie im Alter von 8 Jahren einen Platz am Regionalen Konservatorium von Lyon erhalten hatte, setzte sie ihr Studium am Nationalen Konservatorium von Lyon fort, das sie im Alter von 18 Jahren mit Auszeichnung abschloss. Sie vervollständigte ihre musikalische Ausbildung am Konservatorium Basel in der Schweiz, wo sie bei Ivan Monighetti studierte und den Master im Konzertfach und den Master für Solisten mit Auszeichnung erwarb.

Astrig spielt auf einem Instrument von Francesco Ruggieri aus dem Jahr 1676, einer großzügigen Leihgabe der Boubo Music Foundation, und auf einem Cello von Gennaro Gagliano aus dem Jahr 1756, das zuvor Sir John Barbirolli gehörte.