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17.05.25

Maximilian Hornung & Friends I

Samstag, 17. Mai 2025, 15 Uhr

Sarah Christian – Violine
Maximilian Hornung – Violoncello
Hisako Kawamura – Klavier

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Konzertdauer: ca. 35 min │ Pause │ ca. 50 min
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Bedřich Smetana (1824 – 1884)
Klaviertrio g-Moll op. 15

I. Moderato assai
II. Allegro, ma non agitato
III. Finale. Presto

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PAUSE
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Sergei Rachmaninow (1873 – 1943)
Klaviertrio Nr. 2 d-Moll op. 9
„Trio élégiaque“
I. Moderato
II. Quasi variazione
III. Allegro risoluto

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Das Klaviertrio in g-Moll op. 15 von 1855 markiert eine Zäsur in Bedřich Smetanas Leben und Schaffen. Zum einen war dies das letzte große Werk, das der zu dieser Zeit als Leiter einer privaten Musikschule in Prag tätige Komponist vor seiner zeitweiligen Übersiedelung nach Göteborg schrieb. Zum anderen ist das Trio als unmittelbare Reaktion auf den Tod seiner erstgeborenen, musikalisch hochbegabten Tochter Bedřiska zu verstehen.

Wie ein Klagegesang hebt der erste Satz an, mit einem hochexpressiven, von Chromatik und einer scharfen Punktierung geprägten Thema, das die Violine solistisch durchweg auf der tiefen G-Saite spielt. Dieses wird anschließend in der Trio-Besetzung mit vollgriffigen Klavierpassagen dramatisch weiter zugespitzt, ehe das Seitenthema die Punktierung in einem sanglichen Kontext beruhigt. Die düstere Grundhaltung bricht sich aber bald wieder Bahn und das Hauptthema bestimmt die Durchführung, bis sich Tempo und Erregtheit abschwächen. Eine reflektierende, pianistisch auf den von Smetana verehrten Franz Liszt verweisende Klavierkadenz leitet zur Reprise über, deren atemlose Accelerando-Coda den Satz wie ein Aufschrei beendet. Der zweite Satz verbindet mit seinem Haupttempo (Allegro, man non agitato) und eingeschobenen ruhigeren Episoden (Alternativo I und II) die Funktionen von Scherzo und langsamem Satz. Im Scherzo-Thema versteckt sich aber das Hauptmotiv des ersten Satzes, sodass ein dunkler Schleier über der vordergründigen Heiterkeit dieser Abschnitte liegt. Wie ein trotziger, wilder Ritt rast das Presto-Finale voran, Trost spendet ein inniges Seitenthema. An dessen zweites Auftreten schließt sich eine Trauermarsch-Episode an, worauf Smetana mit einer hymnisch gesteigerten Version des Seitenthemas im Sinne eines „Jetzt erst recht“ reagiert. Das G-Dur, das damit erreicht wird, bekräftigt er am Ende mit einem Nachdruck, der wie eine verzweifelter Blick nach vorne wirkt.

Ein Werk der Trauer ist auch Sergei Rachmaninows Klaviertrio, das „Trio elegiaque“ Nr. 2 d-Moll op. 9. Es wurde unmittelbar ausgelöst vom überraschenden Tod Peter Tschaikowkys am 6. November 1893. Diesen sah Rachmaninow nicht nur als kompositorisches Vorbild, sondern auch als Förderer an. Kurz vor seinem Tod hatte Tschaikowsky sich lobend über die Tondichtung „Der Fels“ des jüngeren Kollegen geäußert. 

Das zweite Klaviertrio ist in vielerlei Hinsicht eine Verbeugung vor Tschaikowsky: So wie dieser 1882 sein großes a-Moll-Klaviertrio op. 50 „dem Andenken eines großen Künstlers“, gewidmet hatte (in diesem Fall Nikolai Rubinstein), so wählte auch Rachmaninow diese Formulierung, um seiner Trauer Ausdruck zu verleihen. Der Titel „Trio elegiaque“ bezieht sich auf den ersten Satz aus Tschaikowskys Trio, der mit „Pezzo elegiaco“ überschrieben ist. Wie hier folgt auch bei Rachmaninow einem maximal ausgedehnten, etwa 20-minütigen Kopfsatz ein etwa gleich langer Variationensatz, wobei Rachmaninow mit dem zugrundeliegenden Thema aus „Der Fels“ auf Tschaikowskys Anerkennung für dieses Werk anspielt. Rachmaninows Kopfsatz folgt zwar äußerlich lose dem Sonatensatzschema, so wie die umfangreiche Einleitung nehmen aber auch die übrigen, lang ausgesponnenen Formteile den Charakter eigenständiger Episoden an, obwohl sie thematisch-motivisch miteinander verbunden sind. So trägt dieser Satz Züge einer kammermusikalischen Tondichtung, in der vor allem das massiv „orchestrierte“, wie ein ins Verzweifelte gesteigerter orthodoxer Choral wirkende „Maestoso“ an Liszts Symphonische Dichtungen erinnert. Gleichfalls episodisch mutet der zu ähnlicher Spieldauer ausgedehnte zweite Satz an, wobei hier natürlich das vom Klavier solo vorgestellte Variationenthema einheitsstiftend wirkt. Acht Variationen breitet Rachmaninow aus, wobei die zweite (kürzer und rein pianistisch) die Funktion einer Überleitung zur scherzoartigen vierten Variation einnimmt. Nachdem sich mit der achten, zurückgenommenen Variation der Kreis zum Satzbeginn schließt, leitet das Klavier den Finalsatz mit einem furiosen, akkordisch geprägten Solo ein. Dieser ist dann geprägt von vielfachen Tempo- und Stimmungswechseln, wobei ein verzweifelt-dramatischer Grundton vorherrscht. Nach quasi symphonischen Klangballungen des Ensembles und expressiven Klavierausbrüchen kehrt das eröffnende Thema des ersten Satzes zurück, zuerst in markantem Unisono beider Streicher, dann mit Dämpfern. Resigniert zurückgenommen verstummt das Werk im dreifachen Pianissimo.

Dr. Juan Martin Koch (c) Kulturwald gGmbH 2025

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Sarah Christian

Sarah Christian möchte die Vielfalt, ehrliche Emotion und Energie der klassischen Musik ihren Zuhörern vermitteln. In ihrem künstlerischen Leben genießt sie es, alle Einflüsse zu vereinen und auf nichts verzichten zu müssen: Solistin, Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Kammermusikerin und künstlerische Leiterin einer Kammermusikreihe in ihrer Heimatstadt Augsburg. Dabei stellt sie den höchsten Anspruch an sich selbst. Ihr Fokus bei der Auseinandersetzung mit dem Notentext liegt immer auf dem Inhalt der Musik, dem sie sich stets mit großem Respekt nähert.

Aus dem ARD-Musikwettbewerb 2017 ging sie als 2. Preisträgerin hervor (ohne Vergabe des 1. Preises), sie gewann auch den Publikumspreis und den Sonderpreis des Münchener Kammerorchesters. Zuvor war sie bei zahlreichen anderen internationalen Wettbewerben erfolgreich, wie zum Beispiel bei der „Michael Hill“ Competition in Neuseeland, beim Brahms- Wettbewerb Pörtschach in Österreich, beim Mendelssohn-Bartholdy Wettbewerb Berlin und vielen weiteren mehr. 2008 wurde sie mit dem „Best String Player of the Year“ Award sowie der Yehudi Menuhin Medaille der Universität Mozarteum ausgezeichnet.

Sarah Christian zählt zu ihren wichtigsten Lehrern Igor Ozim am Mozarteum Salzburg sowie Antje Weithaas an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, deren Assistentin sie in den Jahren 2013 bis 2016 war. Impulse und Inspirationen bekam sie auch in Meisterkursen bei Thomas Brandis, Donald Weilerstein, Rainer Schmidt, Maxim Vengerov und bei Miriam Fried. Seit 2013 ist sie mit viel Freude 1. Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, diese Position nutzt sie gern auch dazu, um das Orchester von dem Pult aus zu leiten, wenn es ohne Dirigenten spielt.

Regelmäßig wird sie als Konzertmeisterin zu Projekten bei anderen Orchestern eingeladen, wie z.B. zu dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, DSO Berlin und der Kammerakademie Potsdam. Bei den BBC Proms 2017 war sie Konzertmeisterin des BBC Symphony Orchestras und spielte „Scheherezade“ von Rimsky-Korsakov unter der Leitung von James Gaffigan.
Sarah Christian konzertierte in vielen Ländern Europas sowie in China, Japan, Südamerika und den USA. Sie spielte als Solistin u.a. mit dem Via Nova Chor München, mit den Philharmonien Hermannstadt und Timisoara/ Rumänien, der Bayerischen Kammerphilharmonie, Camerata Salzburg, Auckland Philharmonie, Sinfonieorchester Klagenfurt, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, dem Münchener Kammerorchester und dem Symphonieorchester des BR. Ihr Debüt in der Carnegie Hall mit dem Bayerischen Staatsorchester hatte Sarah Christian im März 2018.

Ihre Debüt-CD (GENUIN, 2017) mit Prokofjews Sonate Nr. 1 f-Moll op. 80 und Schuberts Fantasie C-Dur wurde von der Presse hochgelobt: „Sarah Christians Solodebut ist schlichtweg fantastisch! Die Geigerin erweist sich als äußerst feinfühlige Interpretin, technisch ist sie ohnehin über allen Zweifel erhaben.“ (Manuel Stangorra, klassik.com)

Die Kammermusik ist ihr ebenfalls sehr wichtig, sie trat in verschiedenen Formationen beim Festival Spannungen in Heimbach, den Schwetzinger Festspielen, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und beim Schleswig Holstein Musik Festival auf. Sie initiierte eine Kammermusikreihe in ihrer Heimatstadt Augsburg, die sie gemeinsam mit Maximilian Hornung gestaltet.

Das von ihr neu gegründete „Franz Ensemble“ nimmt u.a. selten gespielte Kammermusik für das Label MDG auf. Das erste Album mit Werken von Ferdinand Ries wurde mit dem Opus Klassik 2020 ausgezeichnet.

Seit 2019 ist Sarah Christian Professorin für Violine an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.

Maximilian Hornung

Maximilian Hornung hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Cellisten etabliert. Sein Spiel ist geprägt von großer Natürlichkeit, gepaart mit technischer Souveränität und einem enorm wandlungsfähigen, kräftigen und einzigartigen Ton, den er immer in den Dienst der Musik stellt. Seine Begabung, auf zutiefst emotionaler Ebene eine Verbindung zum Publikum herzustellen, und seine charismatische Präsenz heben ihn besonders hervor. Neben dem viel gespielten Kernrepertoire wie Dvorak, Elgar, Schumann widmet er sich regelmäßig mit großer Neugier auch den weniger bekannten Meisterwerken der Cello-Literatur.

Als Solist konzertiert er mit so renommierten Klangkörpern wie dem London Philharmonic Orchestra, dem Pittsburgh Symphony Orchestra, dem Philharmonia Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestre National de France, dem Bayerischen Staatsorchester, der Tschechischen Philharmonie, den Wiener Symphonikern, dem Helsinki Philharmonic, dem Swedish Radio Symphony Orchestra, dem Dallas Symphony Orchestra, dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Kammerphilharmonie Bremen und den Bamberger Symphonikern unter Dirigenten wie Daniel Harding, Yannick Nézét-Séguin, Paavo Järvi, Marie Jacquot, Mariss Jansons, Esa-Pekka Salonen, David Zinman, Lorenzo Viotti, Pablo Heras-Casado, Semyon Bychkov, Bernard Haitink, Manfred Honeck, Antonello Manacorda, John Storgårds, Michael Francis, Krzysztof Urbański und Robin Ticciati. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen unter anderem Anne-Sophie Mutter, Vilde Frang, Denis Kozhukhin, Julia Fischer, Antje Weithaas, Hélène Grimaud, Daniil Trifonov, Hisako Kawamura, Christian Tetzlaff, Lisa Batiashvili, François Leleux, Joshua Bell, Yefim Bronfman und Herbert Schuch.

Er wird von zahlreichen Festivals eingeladen, darunter Schwetzingen, die Salzburger Festspiele, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Rheingau, Luzern, Verbier, Lockenhaus, Ravinia und Hong Kong. Regelmäßig ist er zu Gast auf Podien wie den Philharmonien Berlin, Köln und Essen, dem Wiener Musikverein, dem Concertgebouw Amsterdam und der Londoner Wigmore Hall. In der Doppelfunktion als Solist und Dirigent hat er sich in den letzten Jahren ebenso einen Namen gemacht und leitet regelmäßig Projekte, zuletzt mit dem Orchestra della Svizzera italiana.

In der Saison 2024/25 wird Maximilian Hornung unter anderem seine Debüts beim Bergen und Tampere Philharmonic sowie den Essener Philharmonikern geben, erneut beim WDR Sinfonieorchester, der Kammerakademie Potsdam, dem Aalborg Symfoniorkester und bei der Cello Biennale Amsterdam zu Gast sein und als Artist-in-Residence der Münchner Symphoniker als Solist, Kammermusiker und Dirigent in und um München auftreten. Play-Conduct-Projekte leitet er mit dem Münchner Kammerorchester und dem Sinfonieorchester Wuppertal. Kammermusikalisch ist er unter anderem beim Rheingau Musik Festival, Incontri in Terra di Siena und beim Chamber Music Festival Taipei zu erleben sowie mit Vilde Frang und Denis Kozhukhin in der Londoner Wigmore Hall.

Seine umfangreiche und vielseitige Diskographie umfasst sowohl Solokonzerte als auch prominent besetzte kammermusikalische Einspielungen. Gleich für sein erstes Album erhielt er den ECHO Klassik-Preis als Nachwuchskünstler des Jahres (Sony 2011), und auch die Veröffentlichung von Dvořáks Cellokonzert mit den Bamberger Symphonikern unter der Leitung von Sebastian Tewinkel (Sony 2012) wurde mit dem begehrten ECHO ausgezeichnet. Es folgten die Einspielung der wichtigsten Cello-Werke von Richard Strauss mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Bernard Haitink (Sony 2014) sowie eine CD mit den Cellokonzerten von Joseph Haydn mit der Kammerakademie Potsdam unter Antonello Manacorda (Sony 2015). 2017 erschien bei der Deutschen Grammophon eine hoch gelobte Einspielung von Schuberts Forellenquintett mit u.a. Anne-Sophie Mutter und Daniil Trifonov. Weitere Aufnahmen entstanden für Genuin, Linn Records, NEOS, Bridge Records und CPO. Im Oktober 2018 erschien eine Einspielung mit Dmitri Schostakowitschs 2. Cellokonzert und Sulkhan Tsintsadzes 2. Cellokonzert mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Andris Poga bei myrios classics.

1986 in Augsburg geboren, erhielt Maximilian Hornung mit acht Jahren seinen ersten Cello-Unterricht. Seine Lehrer waren Eldar Issakadze, Thomas Grossenbacher und David Geringas. Nachdem er 2005 als Sieger des Deutschen Musikwettbewerbs hervortrat, gewann er 2007 als Cellist des Tecchler Trios, dem er bis 2011 angehörte, den Ersten Preis beim ARD-Musikwettbewerb Im Alter von nur 23 Jahren wurde er erster Solocellist des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks – zugunsten seiner Solokarriere gab er diese Position 2013 auf. Maximilian Hornung wurde von seiner Mentorin Anne-Sophie Mutter und vom Borletti-Buitoni-Trust in London unterstützt und gefördert. Im Frühjahr 2022 übernahm er die künstlerische Leitung der Traunsteiner Sommerkonzerte.

Hisako Kawamura

Geboren in Nishinomiya (Japan), aufgewachsen in Deutschland, identifiziert sich Hisako Kawamura sowohl mit der europäischen als auch der japanischen Kultur. Stark beeinflusst von ihren Lehrern – Vladimir Krainev aus Russland und Małgorzata Bator-Schreiber aus Polen – lernte sie darüber hinaus die slawische Musik schätzen.

Durch die mehrjährige intensive Auseinandersetzung mit der Musik Beethovens wuchs die Faszination und Bewunderung Kawamuras über die Kunst des Meisterkomponisten. So liegt oft der Schwerpunkt ihres Konzertprogramms in den Werken Beethovens.

Kawamura ist Gewinnerin von Concours Clara Haskil in Vevey, Concorso Pianistico A.Casagrande in Terni, Concorso Internationale di Musica G.B.Viotti in Vercelli und dem Europäischen Chopin-Wettbewerb in Darmstadt sowie Preisträgerin beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München, und Concours Géza Anda in Zürich.

Es folgten Einladungen internationaler Orchester (u.a. Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Wiener Symphoniker, Berner Sinfonie Orchester, City of Birmingham Symphony Orchestra, RTÉ Symphony Orchestra Dublin, Tschechische Philharmonie, Ungarische National Philharmonie, RSO Moskau, Russian National Orchestra, St. Petersburg Philharmonic Orchestra, NHK Symphony Orchestra, Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, Japan Philharmonic Orchestra) und sie arbeitete zusammen mit Dirigenten wie Jiří Bělohlávek, Alan Buribayev, Alexander Dmitriev, Vladimir Fedosseyev, Junichi Hirokami, Jakub Hrůša, Eliahu Inbal, Marek Janowski, Paavo Järvi, Ken-ichiro Kobayashi, Zoltán Kocsis, Alexander Lazarev, Ervin Lukács, Mikhail Pletnev, Tatsuya Shimono, Yuri Temirkanov und Kazuki Yamada.

Kammermusik ist und bleibt ihre Leidenschaft, bei der sie den Austausch musikalischer Ideen und Inspirationen mit den Partnermusikern sehr schätzt. So musiziert sie regelmäßig zusammen mit Musikern wie Sarah Christian (Violine), Clemens Hagen (Cello) sowie Maximilian Hornung (Cello).

Für ihre künstlerische Tätigkeit erhielt sie diverse Kultur-Preise: den Fresh Artist Award der Nippon Steel Corporation, Idemitsu Music Prize der Firma Idemitsu Kosan, den Preis der Chopin-Gesellschaft Japan, IUE-Kulturpreis, Hotel Okura Musik Preis sowie den Förderpreis für Junge Künstler im Fach Musik vom Minister für Erziehung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie Japans.

Im Jahre 2020 wurde ihr der 51. Suntory Music Award verliehen. Außerdem erhielt sie jeweils in der Kategorie Klassik den 12 .CD Shop Award und den Music Penclub Japan Award.

Auf ihren zuletzt erschienenen CDs beim Label RCA Red Seal, widmete sie sich den Sonaten Ludwig van Beethovens. Diese Alben stellen einer Serie von Aufnahmen dar und beinhalten u.a. die Pathétique-, die Mondschein-Sonate sowie die Waldstein- und die Appassionata-Sonate, auf der dritten CD dieser Reihe die Les Adieux- und die Hammerklavier-Sonate.

Vergangene CDs mit Werken von Schumann (Humoreske op.20), Chopin (24 Préludes & Polonaise-Fantasie, 4 Balladen, Klaviersonate Nr.3) und Rachmaninov (Klavierkonzert Nr.2 und Cello-Sonate) sind ebenfalls bei dem gleichen Label erschienen.

Außerdem gibt es solistische Aufnahmen, die bei dem Label Audite (2004), Edition Klavierfestival Ruhr (2008/ Live-Aufnahme), kammermusikalische bei Nippon Columbia (2010/ Schumanns Klavierquintett), und mit Orchester bei Kyoto Symphony Orchestra (2009/ Rachmaninovs Rhapsodie über ein Thema von Paganini) und bei Coviello Classic (2014/ Mozarts Klavierkonzert Nr.21) erschienen sind.

In dem japanischen Spielfilm „Listen to the universe“ (in Japan unter dem Titel „Mitsubatchi to Enrai“ bekannt), basierend auf dem gleichnamigen Roman von Riku Onda, der von einem internationalen Klavierwettbewerb handelt, übernahm Kawamura die Einspielung der Klaviermusik von der Hauptdarstellerin Aya Eiden. Der Soundtrack dazu ist bei Sony Music Labels erschienen.

Inspiriert von der engagierten pädagogischen Tätigkeit ihrer Mentoren, die ihre pianistische und künstlerische Erfahrung an die nächste Generation weitergaben, unterrichtet Kawamura an der Folkwang Universität der Künste in Essen, an die sie 2015 zur Professorin berufen worden ist. Außerdem ist sie Sonderlehrbeauftragte am Tokyo College of Music.