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03.01.25

Neujahrskonzerte – Beethovens Neunte

Freitag, 03. Januar 2025, 19 Uhr
Samstag, 04. Januar 2025, 14 und 19 Uhr

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Julia Sophie Wagner – Sopran
Franziska Gottwald – Alt
Markus Schäfer – Tenor
Thomas E. Bauer – Bass
Chor der KlangVerwaltung
Das Neue Orchester
Leitung: Christoph Spering

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Konzertdauer: ca. 70 Min. ohne Pause
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Ludwig van Beethoven (1770– 1827)
Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
mit Schluß-Chor über Schillers Ode „An die Freude“
I. Allegro man non troppo e un poco maestoso
II. Molto vivace – Presto
III. Adagio molto e Cantabile
IV. Presto: „O Freunde, nicht diese Töne“ – Allegro assai: „Freude, schöner Götterfunke“ – Andante maestoso – Allegro energico, sempre ben marcato

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Mehr Symphonie geht nicht. Der Schritt vom instrumentalen zum menschlichen Gesang, den Beethoven in seiner Neunten mit der Vertonung von Teilen aus Schillers Ode „An die Freude“ gegangen ist, hat unsere Vorstellung von dem, was eine Symphonie sein kann, für immer verändert und hat die Komponistengenerationen nach ihm maßgeblich geprägt. Die Öffnung des Symphonischen ins Oratorische, die Einbeziehung der Hörerschaft als „Freunde“, das Beschwören einer Gesellschaftsform, in der alle Menschen Brüder werden: All das hat das Werk zur Projektionsfläche für Utopien und damit auch anfällig für ideologische Vereinnahmungen werden lassen. Dies schwingt unweigerlich mit, wenn wir die Symphonie heute, gut 200 Jahre nach ihrer Uraufführung 1824 hören, gepaart mit dem romantischen Bild eines heroischen Komponisten, der seiner Taubheit mit unerschütterlichem Willen himmelstürmende Meisterwerke abtrotzt. 

Doch wie hält die Neunte dem im Konzertsaal immer wieder Stand? Wohl vor allem deswegen, weil Beethoven einerseits den Prozess kenntlich macht, der zum Chorfinale führt, andererseits aber auch die Bruchstelle sichtbar hält, die das Werk notwendigerweise durchzieht: Es handelt sich um das instrumentale Rezitativ der Violoncelli und Kontrabässe, das zu Beginn des letzten Satzes zunächst das katastrophische Hereinbrechen der Konflikte des Symphoniebeginns und dann die Erinnerungszitate aus allen drei vorangegangenen Sätzen unterbricht. So wird zwar einem ersten instrumentalen „Aussingen“ des „Freude“-Themas die Bahn geebnet, doch der Konflikt bricht wieder auf und kann erst von einer menschlichen Stimme befriedet werden: „O Freunde, nicht diese Töne! Sondern laßt uns angenehmere anstimmen und freudenvollere!“, singt der Bass-Solist und setzt damit das eigentliche Chorfinale in Gang, das in seinen vier Abschnitten wiederum Züge einer viersätzigen Symphonie trägt.

Zurück zu dem Weg, der hierhin geführt hat: Beethoven lässt uns zu Beginn des ersten Satzes miterleben, wie ein Zustand entsteht, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Die zunächst harmonisch nach Dur und Moll hin offene Fläche wird nach und nach mit einem in sich geschlossenen, rhythmisch schroffen d-Moll-Thema ausgefüllt, das keinen Widerspruch duldet, keine Entwicklung zulässt. Aus der Offenheit ist eine beinahe klaustrophobische Stimmung entstanden, die durch mehrere Faktoren verstärkt wird: Der Seitensatz – in der Sonatenformidee oft als sangliches Gegengewicht zur Atmosphäre des Hauptsatzes gedacht – entwickelt kaum eine melodische Eigenständigkeit, die dem Hauptthema die Stirn bieten könnte. Stattdessen mündet er in ein punktiertes rhythmisches Motiv, das wiederum auf die unerbittliche Strenge des Hauptthemas verweist. Die Durchführung zielt auf eine in ihrer Ausweglosigkeit noch gesteigerte Wiederkehr dieses Themas, das dann am Ende des Satzes auch das beinahe brutale Schlusswort bildet.

Wo wird hier aber nun ein Prozess angedeutet, der auf das „Freuden“-Finale hinzielt? Es sind auf den ersten Blick eher episodische Stellen, in denen Beethoven die Möglichkeit eines Auswegs andeutet, gleichsam Momente der „Vorfreude“: Am Ende des Hauptsatzes ist die neue Tonart B-Dur schon erreicht, der Seitensatz hat noch nicht begonnen, als Holzbläser und Hörner eine unbeschwerte Melodie („dolce“, also sanft) anstimmen – ein kurzes Innehalten, ein Durchatmen, ein Lichtstrahl. Und der erwähnte punktierte Rhythmus begleitet für kurze Zeit auch eine fast heitere Viertonmelodie, ehe sich die symphonischen Kräfte wieder ins Düster-Dramatische zusammenballen.

Auch der zweite Satz hat trotz seiner Elemente grimmigen Scherzo-Humors etwas Klaustrophobisches. Hier ist es nun der quasi endlos wiederholte Rhythmus, der keinen Ausweg zulässt; die zwischenzeitlich auftrumpfenden Trompetenfanfaren wirken in diesem Umfeld erzwungen. Aber da ist ja noch das Trio: Die Episoden der „Vorfreude“ aus dem ersten Satz finden ihre Fortsetzung in einem nunmehr eigenständigen Satzteil, der wohl nicht zufällig „pastorale“ Züge trägt, wie wir sie aus Beethovens sechster Symphonie kennen.

Der dritte Satz schließlich blickt auf andere Weise auf das Finale voraus. Der Tonfall eines innigen Gebetes, in dem die Zeit still zu stehen scheint, wird gegen Ende zweimal von einer mächtigen Fanfare unterbrochen. Beim zweiten Mal geht damit eine harmonisch „unerhörte“ Rückung einher, die im Chorfinale an einer Schlüsselstelle wieder aufgegriffen wird, wenn dort das Ende des Verses „Und der Cherub steht vor Gott!“ mehrmals wiederholt wird.

Schon im Adagio bereitet uns Beethoven also darauf vor, dass es für ihn – wie für Schiller – neben der aufgeklärten irdischen Utopie eines freudigen Miteinanders auch um religiöse Transzendenz geht: „Brüder! überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen…“

Dr. Juan Martin Koch (c) 2025 Kulturwald gGmbH

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Julia Sophie Wagner

„Wie schon in ihrer Recital-CD mit Liedern von Charles Ives punktet die polyglotte Sängerin nicht nur mit ihrer gut fokussierten, klaren Stimme, sondern auch mit ihrer vokalen Ausdruckspalette und gestalterischen Differenzierungskunst“ , schreibt „Klassik Heute“ über die neueste CD mit Liedern von Federico Mompou.

Vielseitigkeit zieht sich durch die gesamte Karriere der Sopranistin: Auf der Opernbühne ist sie als Pamina in Mozarts „Zauberflöte“ an der Oper Leipzig zu erleben, nachdem sie dort in der vergangenen Spielzeit unter anderem als Blumenmädchen in Richard Wagners „Parsifal“ und als Friederike in der vielbeachteten Uraufführung von Gerd Kührs „Paradiese“ zu hören war.

Ihre künstlerischen Wurzeln verortet Julia Sophie Wagner in der Musik Johann Sebastian Bachs. Mit dem Leipziger Thomanerchor und dem Gewandhausorchester verbindet sie seit vielen Jahren eine enge musikalische Freundschaft, mit der Berliner Akademie für Alte Musik und dem RIAS-Kammerchor wird sie in der kommenden Saison zwei Mal auf Tournee gehen und gemeinsam mit Rudolf Lutz und der Bachstiftung St. Gallen die Lutherischen Messen auf CD und DVD aufnehmen. 2021 wurde sie in das Direktorium der Neuen Bachgesellschaft e.V. berufen, beim Bachfest Leipzig und den Thüringer Bachwochen ist sie seit vielen Jahren immer wieder eingeladen, sowohl als Solistin mit verschiedenen Ensembles, als auch mit eigenen Programmen.

Die großen Chorwerke der Klassik und Romantik sind ebenfalls fester Bestandteil des Repertoires – Julia Sophie Wagners Debut im Kennedy Center Washington, wo sie zum ersten Mal den Sopranpart in Beethovens „Missa Solemnis“ sang, wurde vom Washington Life Magazine zum „Kennedy Center-Event of the year“ gewählt. Julia Sophie Wagner ist gern gesehener Gast bei Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Washington National Symphony Orchestra, dem Münchener Kammerorchester oder dem Rundfunkorchester Berlin, RTVE Madrid oder RAI Turin.

Konzertreisen und Gastspiele führen sie von Europa über Amerika bis nach Südamerika und Asien, wo sie u. a. in der Berliner Philharmonie, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Palau de la Musica Barcelona, oder im Teatro Colon Buenos Aires auftrat. Julia Sophie Wagner ist zu Gast bei internationalen Festivals wie dem Maggio Musicale Florenz, den Mendelssohn Festtagen und dem Bachfest Leipzig, den Tagen alter Musik Herne, dem Oregon Bach Festival, dem Rheingau Musikfestival oder dem Festival de la Chaise Dieu.

Liederabende gibt sie u.a. regelmäßig beim Bachfest Leipzig, außerdem in der Tonhalle Zürich, dem Gewandhaus Leipzig sowie in Japan und den USA. Mit Eric Schneider verbindet sie eine enge musikalische Freundschaft, die mit der gemeinsamen CD „Leipziger Schule“ begann; seither sind viele gemeinsame Programme entstanden, oft in Kombination von Liedern und Lyrik oder sonstigen Texten. Im Bereich der Avant-Garde und zeitgenössischen Musik ist Julia Sophie Wagner gemeinsam mit dem Leipziger Komponisten und Pianisten Steffen Schleiermacher ständig auf der Suche nach Repertoireerweiterung, 2022 werden sie die bereits dritte gemeinsame Lied-CD aufnehmen, gemeinsam mit seinem „Ensemble Avantgarde“ steht die Sopranistin regelmäßig auf der Bühne und vor dem Mikrofon.

Eine weitere Leidenschaft von Julia Sophie Wagner sind selbst entwickelte Formate verschiedenster Ausrichtung, so zum Beispiel ihr Kinder-Musiktheater »Prinzessin Elise oder: Märchenprinzen singen auch« in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Gewandhaus und Deutschlandfunk Kultur; oder zuletzt das Bach-Requiem „ET LUX.“ mit neuen Texten des Lyrikers Thomas Kunst, das bei den Thüringer Bachwochen seine Premiere feierte.

Julia Sophie Wagner studierte an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar bei Venceslava Hruba-Freiberger, an der McGill University in Montreal, Kanada bei Lucile Evans und an der HMT »Felix Mendelssohn-Bartholdy« Leipzig bei Hans-Joachim Beyer. Weitere künstlerische Impulse erhielt sie bei Meisterkursen von Edith Wiens, Peter Schreier, Ingrid Figur und Graham Johnson. Sie ist Preisträgerin mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe, darunter des Internationalen Mozart Gesangswettbewerbs Prag, des Paula-Salomon-Lindberg-Wettbewerbs für zeitgenössisches Lied und des Lortzing-Wettbewerbs, sowie Stipendiatin des DAAD und der Oper Leipzig.

Franziska Gottwald

Die deutsche Mezzosopranistin Franziska Gottwald erfreut sich einer erfolgreichen Karriere in den großen Bereichen der klassischen Musik; Oper, Oratorium, Konzert, Kammermusik, Lied, in Radio-und CD-Produktionen, und als Barockspezialistin.Im Anschluss an ihr Gesangstudium war sie für vier Spielzeiten festes Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater in Weimar. Gastverträge mit Mozartpartien wie Sesto oder Cherubino, Händels „Ariodante“, Arsamenes in „Xerxes“ und Ruggiero in „Alcina“, Glucks „Orfeo“, Humperdincks Hänsel oder Strauss’ Prinz Orlofsky und viele andere führen die Mezzosopranistin an die Opernhäuser in Seoul, Toulouse, Tokio, Venedig, Ferrara, Bilbao, Basel, Köln, Stuttgart, Hannover, Wiesbaden, an die Komische Oper Berlin und die Semperoper in Dresden.
Parallel begann mit dem Gewinn des Leipziger Bachwettbewerbs ihre sehr erfolgreiche Konzertkarriere. So arbeitet sie mit Orchestern wie dem Gewandhaus Orchester Leipzig, dem Venice Baroque Orchestra, dem Amsterdam Baroque Orchestra, Musica Antiqua Köln, Concerto Köln, den Bamberger Symphonikern, der Akademie für Alte Musik Berlin sowie dem NDR und MDR Sinfonieorchester und vielen anderen.

Ihr Repertoire als Konzertsängerin umfasst dabei Werke von der Renaissance bis zur Moderne. Auf Konzertreisen stehen Orchesterwerke wie Dvořáks Biblische Lieder, Mahlers 4. Sinfonie und „Das Lied von der Erde“, Verdis Requiem oder Berlioz’ „Les nuits d’été“ ebenso auf dem Programm wie z.B. Mozart oder Händel Solo-Arienabende. So steht sie auf Konzertbühnen in London, Madrid, Montreal, Amsterdam, Yokohama, Rom, Mailand, Florenz, Athen, Tel Aviv, Jerusalem, Stavanger, Zürich, Köln, München, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Dresden, Südafrika, Südostasien und vielen anderen.
Ebenso kann Franziska Gottwald durch die langjährige Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Reinhard Goebel, Ton Koopman, Andrea Marcon, Fabio Biondi, Konrad Junghänel, Christoph Spering und vielen anderen auf einen reichen Erfahrungsschatz im Bereich der historischen Aufführungspraxis verweisen.

Franziska Gottwald ist Solistin in zahlreichen Radio, DVD- und CD- Produktionen. Genannt seien „L’Oracolo in Messenia“ von Vivaldi unter Fabio Biondi und „L‘Olimpiade: The Opera“ unter Markellos Chryssicos sowie die Aufnahme des „Samson“ von Händel unter Nicholas McGegan. Sie erscheint ebenso als Solistin auf der Bach Gesamtaufnahme von Ton Koopman: „The Complete Cantatas with the Amsterdam Baroque Orchestra“. DVD- Produktionen beinhalten Vivaldis „Motezuma“ mit Alan Curtis und Il Complesso Barocco und Galuppis „L’Olimpiade“. Andrea Marcon dirigiert hier das Venice Baroque Orchestra.

Markus Schäfer

Markus Schäfer studierte Gesang und Kirchenmusik in Karlsruhe und Düsseldorf bei Armand McLane. Nach dem Besuch des Opernstudios am Opernhaus in Zürich gab er dort sein Debüt und erhielt sein erstes Engagement. Es folgten Stationen als Ensemblemitglied an der Hamburgischen Staatsoper sowie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf.

Gastspiele und Konzertreisen führten ihn an viele der bedeutendsten Philharmonien, Opernhäuser und Festivals. Der lyrische Tenor hat sich insbesonders in Opernpartien des Mozart-Fachs, als Evangelist in den Passionen Johann Sebastian Bachs sowie in den großen Oratorien des 19. Jahrhunderts einen hervorragenden Ruf erworben. Dabei arbeitete er u.a. mit Dirigenten wie Jos van Immerseel, René Jacobs, Sigiswald Kuijken, Frans Brüggen, Paul McCreesh, Philippe Herreweghe, Kent Nagano und Kirill Petrenko zusammen.

Als Liedinterpret feierte Markus Schäfer große Erfolge u.a. in New York (Lincoln Center), in Wien, bei den Schubertiaden Feldkirch und Schwarzenberg, Wigmore Hall in London und Heidelberger Frühling.
Zahlreiche preisgekrönte CD-Aufnahmen (u.a. Grammy für die Matthäus-Passion mit Harnoncourt) sowie Rundfunkproduktionen dokumentieren das breite Spektrum seines Könnens, das neben Barockmusik, klassischen und romantischen Werken auch Uraufführungen zeitgenössischer Musik wie z.B. von Wolfgang Rihm und Wilhelm Killmayer beinhaltet. Seine besondere Liebe gilt dabei der historisch informierten Aufführungspraxis, wie beispielsweise bei seinen jüngsten Lied CD Produktionen mit Hammerflügeln zu erleben ist. Seit 2008 ist Schäfer Gesangsprofessor an der Hochschule für Musik, Tanz und Medien Hannover.

Thomas E. Bauer

Kritiker und Publikum in aller Welt sind sich einig: Thomas E. Bauer ist einer der faszinierendsten Vokalkünstler unserer Zeit. Rezensenten seiner zahlreichen Orchesterkonzerte schwärmen von der "schier virilen Kraft", die mit "einer ungewöhnlich präzisen Diktion, emotionaler Intensität und außergewöhnlicher Schönheit im baritonalen Klang" (Opernglas) einhergeht.

Als Konzertsänger gastierte Herr Bauer kürzlich im Leipziger Gewandhaus, im Wiener Musikverein, in der Hamburger Elbphilharmonie, beim Beethovenfest Bonn mit Beethovens Zyklus An die ferne Geliebte, mit dem Nagoya Philharmonic Orchestra, beim Musik Podium Festival in Stuttgart in Mendelssohns Paulus, mit dem Chorwerk Ruhr, dem Ensemble Pygmalion und Anima Eterna, mit der Capella Cracoviensis bei den Brühler Haydn-Festspielen, beim Mozartfest Augsburg und mit der Warschauer Philharmonie in Mahlers Das Lied von der Erde sowie beim Rheingau Musik Festival in Bachs h-Moll-Messe. Im Palais des Beaux-Arts BOZAR in Brüssel war Thomas E. Bauer als Artist-in-Residence für eine Reihe von Konzerten zu Gast.

Er konzertierte mit dem Boston Symphony Orchestra unter Bernard Haitink, dem Concentus Musicus unter Nikolaus Harnoncourt, der Filarmonica della Scala unter Zubin Mehta, dem Gewandhausorchester Leipzig unter Herbert Blomstedt, Riccardo Chailly und Philippe Herreweghe, dem National Symphony in Washington, DC, und dem Tonhalle-Orchester Zürich. Er hat unter anderem mit Sir Roger Norrington, Iván Fischer und Sir John Eliot Gardiner zusammengearbeitet. Unter der Leitung von Ingo Metzmacher war er in Schuberts Lazarus bei den Salzburger Festspielen sowie in Schönbergs Jakobsleiter in der Berliner Philharmonie zu hören und sang die Uraufführung von Jörg Widmanns Oratorium ARCHE unter der Leitung von Kent Nagano zur Einweihung der spektakulären Hamburger Elbphilharmonie (erschienen 2018 bei ECM).

Auch im Bereich des Liedes ist Thomas E. Bauer sehr erfolgreich: Er konzertiert regelmäßig mit dem Hammerklavierspezialisten Jos van Immerseel. Er sang Uraufführungen mehrerer Opern und wurde mit dem renommierten Schneider-Schott-Musikpreis ausgezeichnet. Außerdem arbeitete er eng mit dem renommierten polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki zusammen, der eine Reihe von Werken speziell für Thomas Bauers Stimme schrieb.

Thomas E. Bauers CD-Produktionen wurden mit einer Reihe renommierter Preise ausgezeichnet. Zu seinen jüngsten preisgekrönten Veröffentlichungen gehören Jörg Widmanns ARCHE (Nagano/Hamburger Philharmonie, bei ECM, 2018) und J.S. Bachs Weihnachtsoratorium (Otto/Mainz Bach Orchester, bei Naxos, 2018). Außerdem nahm er Beethovens Christus am Ölberge mit Philippe Herreweghe unter der Leitung des Collegium Vocale Gent und des Orchestre des Champs-Élysées auf (Outhere Music, 2022).

Thomas E. Bauer erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Mitglied der legendären Regensburger Domspatzen und studierte anschließend Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in München. Thomas E. Bauer ist auch der Initiator des preisgekrönten Konzerthausprojekts Blaibach im Bayrischen Wald, das 2014 eröffnet wurde und aufgrund seiner herausragenden Architektur und der beeindruckenden Qualität der Konzerte in dieser abgelegenen Region Bayerns internationale Aufmerksamkeit erregt.

Chor der KlangVerwaltung

Seit dem Tod seines Gründers Enoch zu Guttenberg richtet sich ein neuer Fokus des Chor der KlangVerwaltung sowohl auf die Entwicklung eigener innovativer Formate im konzertanten wie im szenischen Bereich als auch auf den Ausbau von Kooperationen mit national und international renommierten Festivals, Orchestern, Dirigenten.

Erste Früchte dieser Neuausrichtung waren im symphonischen Bereich Aufführungen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter Markus Poschner bzw. Kent Nagano in der Elbphilharmonie.

Aber auch in kammermusikalischer Besetzung präsentierte sich der Chor in Interpretationen von Andrew Parrott, Paul McCreesh und Fabio Biondi mit Werken des Barocks. Die Saison 2020/2021 markierte den vielversprechenden Beginn einer langfristig angelegten Zusammenarbeit mit dem von Intendant Prof. Thomas E. Bauer initiierten Konzerthaus Blaibach und mit den Tiroler Festspielen Erl. Auf Einladung von Thomas Guggeis übernahm der Chor der KlangVerwaltung mit Ausschnitten aus dem Stabat Mater von Francis Poulenc den Chorpart auf der international hervorragend besprochenen CD Aether der Ausnahme-Sopranistin Sarah Aristidou.

Sein musikalisches Jahr 2022 begann der Chor mit zwei Konzerten von Bachs Johannes-Passion im Kurhaus Meran und im Dom zu Brixen. Neben der Übernahme aller Solo-Partien aus dem Ensemble heraus war es auch die erste Zusammenarbeit mit der Hofkapelle München, die bereits mit der CD-Produktion der selten aufgeführten Oper Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel und weiteren Projekten eine überaus produktive Fortsetzung fand. Im laufenden Konzertjahr bereichern die Debüts bei den Festspielen Europäische Wochen Passau und in der Heilbronner Harmonie die rege Konzerttätigkeit des Chores.

Das Neue Orchester

wurde 1988 von Christoph Spering gegründet und ist das erste deutsche Ensemble, das aufführungspraktische Überlegungen auch auf die Musik der Romantik anwandte. Zügige Tempi, kantige, ausdrucksstarke Klänge und interpretatorische Frische sind das Markenzeichen des Orchesters, dessen Aufführungen immer wieder zu neuen Hörerlebnissen führen. Sowohl bekannte als auch ,zu Unrecht‘ vergessene Meisterwerke stehen im Mittelpunkt der musikalischen Arbeit des Orchesters, dessen Mitglieder ausnahmslos über umfassende Erfahrungen und Fähigkeiten im Bereich des historischen Instrumentariums verfügen.

Mit ihren jeweiligen Instrumenten der Epochen arbeiten die Musiker daran, den überlieferten Vorgaben der Komponisten möglichst exakt zu folgen. Dabei ist die Bedeutung des Instrumentalklangs ebenso wichtig wie die interpretatorischen Extreme, zu denen Christoph Spering sein Ensemble herausfordert. „Aufbrausend und weit entfernt von zurückhaltenden Interpretationen der Vergangenheit“, bieten die Musiker ihrem Publikum stets eine neue Sicht auf vermeintlich gut bekanntes Repertoire. In Artikulation, Tonbildung und Dynamik bestätigt die Fachwelt dem Neuen Orchester eine beeindruckende musikalische Geschlossenheit.

Das Neue Orchester debutierte im Jahr 1990 in der Kölner Philharmonie und ist seither regelmäßig zu Gast in großen Konzertsälen und bei namhaften Festivals in ganz Europa. Heute gehört es zu den in der Besetzung größten in Nordrhein-Westfalen ansässigen, aus der Alte-Musik-Bewegung hervorgegangen Originalklang-Ensembles. Das Neue Orchester spielt in konstanten Besetzungen, bestehend aus im Kölner Raum ansässigen Musikern der freien Szene sowie einer kleinen Zahl internationaler Spezialisten unter den Bläsern.

An der Einspielung des Oratoriums „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, die 2011 mit dem deutschen Echo Klassik-Preis ausgezeichnet wurde, war Das Neue Orchester ebenso beteiligt wie an vielen anderen, mit Schallplattenpreisen ausgezeichneten CD-Produktionen.

Christoph Spering

gehört zu den renommiertesten Spezialisten für historische Aufführungspraxis im internationalen Musikbetrieb. Unbekanntes bekannt und Bekanntes interessant zu machen, gehört zu den zentralen Devisen seiner umfangreichen musikalischen Arbeit. Mit seinen lebendigen Interpretationen verfolgt er das Anliegen, dem Publikum stets neue Hörweisen zu eröffnen. In den vergangenen Jahren hat Christoph Spering ein eigenes Format ‚Gesprächskonzert‘ entwickelt, das Publikum wie Veranstalter begeistert.

Im Zentrum der künstlerischen Arbeit und der Forschung von Christoph Spering steht das musikalische Repertoire des Barock, der Klassik und der Romantik. Als einer der ersten Dirigenten ist er schon in den 1980er Jahren mit Aufführungen von Werken des 18. und 19. Jahrhunderts im historisch informierten Aufführungsstil hervorgetreten und hat damit einen innovativen Weg der Interpretation beschritten. Seinen internationalen Schlüsselerfolg hatte er mit der Erstaufführung der von ihm wieder entdeckten Mendelssohnschen Fassung von Bachs Matthäus-Passion (auch als ausgezeichnete CD erschienen).

In der Entwicklung des von ihm gegründeten Das Neue Orchester führte Christoph Spering vielfach in europäischen Konzerthäusern neben den Symphonien von Brahms, Schubert, Schumann und Mendelssohn sämtliche Symphonien Beethovens in Konzertzyklen auf. Dabei konnte er ein Spektrum an Interpretationen entwickeln und den Partituren manche Verborgenheit entlocken.