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20.06.25

Spirit of the moon

Freitag, 20. Juni, 19 Uhr 
Samst
ag, 21. Juni, 18 Uhr

Yamamoto Nō Theater, Osaka
Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg
Mihoko Fujimura – Mezzosopran
Leitung: Kent Nagano & Akihiro Yamamoto

Der Geist des Mondes
Akihiro Yamamoto –  Akt I: Mae Shité (Hase), Akt II: Nochi Shité (Tsukuyomi-Gott)
Noboru Yasuda – Waki (Gott)
Ensemble des Yamamoto Nō Theaters:
Tomohide Furuta – Kotsuzumi (Schultertrommel)
Toru Tanaka – Taiko (Trommel)
Noriyuki Moriya – Ootsuzumi (Hüfttrommel)
Atsushi Saito – Nohkan (Flöte)
Chor: Toyohiko Sugiura, Motoharu Tanaka, Yuki Kasada, Kazuo Imamura, Ryosuke Ido
Assistenten: Fumihisa Onishi, Yoshiaki Yamamoto
Yoshie Yamamoto – Management
Tadanori Kurotobi – Bühnenmanagement
Takyuki Fujimoto – Lichtdesign
Petko Slavov – Technikmanagement

Pierrot lunaire
Mihoko Fujimura – Rezitation
Katarina Slavkovská – Flöte
Rupert Wachter – Klarinette
Sebastian Deutscher – Violine
Naomi Seiler – Viola
Olivia Jeremias – Violoncello
Rupert Burleigh – Klavier
Kent Nagano – Leitung

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Konzertdauer: ca. 90 min., keine Pause
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Der Geist des Mondes – Akt I

Arnold Schönberg (1874–1951)
Aus „Pierrot Lunaire“ op. 21

1. Mondestrunken
2. Colombine
3. Der Dandy
4. Eine blasse Wäscherin
8. Nacht (Passacaglia)
9. Gebet an Pierrot
10. Raub
12. Galgenlied
15. Heimweh
19. Serenade
20. Heimfahrt
21. O Alter Duft

Der Geist des Mondes – Akt II

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„Diese Produktion ist eine Neuinterpretation von Arnold Schönbergs Melodram ‚Pierrot lunaire‘ als Teil der Praxis, der Ästhetik, des Geistes und des Wesens einer traditionellen Kunstform: des Nō-Theaters. Die Verwendung der hochgradig formalen und rituellen Konstrukte des Mediums Nō-Theater bringt paradoxerweise eine befreiende Erfahrung mit sich – im Gegensatz zur modernen Entwicklung der europäischen ‚Sprechstimme‘, die zuweilen der Karikatur nahe kommt.“

In ihrer Beschreibung des Konzepts zu „Spirit of the moon“ verwenden Akihiro Yamamoto und Kent Nagano das deutsche Wort „Sprechstimme“ als Fremdwort. Sie spielen damit auf die aufführungspraktische Besonderheit von Arnold Schönbergs „Pierrot lunaire“ an. Dieser komponierte 1912, von der Schauspielerin Albertine Zehme angeregt, sein Opus 21 für sie und Kammerbesetzung, die von Nummer zu Nummer wechselt. Wie er sich den Vokalpart ausgeführt wünschte, erläuterte Schönberg ausführlich (und doch mehrdeutig) im Vorwort seiner Partitur:

„Die in der Sprechstimme durch Noten angegebene Melodie ist (bis auf einzelne besonders bezeichnete Ausnahmen) nicht zum Singen bestimmt. Der Ausführende hat die Aufgabe, sie unter guter Berücksichtigung der vorgezeichneten Tonhöhen in eine Sprechmelodie umzuwandeln. Das geschieht, indem er
I. den Rhythmus haarscharf so einhält, als ob er sänge, d. h. mit nicht mehr Freiheit, als er sich bei einer Gesangsmelodie gestatten dürfte;
II. sich des Unterschiedes zwischen Gesangston und Sprechton genau bewußt wird, – der Gesangston hält die Tonhöhe unabänderlich fest, der Sprechton gibt sie zwar an, verläßt sie aber durch Fallen oder Steigen sofort wieder Der Ausführende muß sich aber sehr hüten, in eine ‚singende‘ Sprechweise zu verfallen. Das ist absolut nicht gemeint. Es wird zwar keineswegs ein realistisch-natürliches Sprechen angestrebt. Im Gegenteil, der Unterschied zwischen gewöhnlichem und einem Sprechen, das in einer musikalischen Form mitwirkt, soll deutlich werden. Aber es darf auch nie an Gesang erinnern.“

Bei den legendären ersten Aufführungen, von denen jene in Prag im Februar 1913 einen handfesten Skandal auslöste, kamen also mehrere, das Publikum irritierende Faktoren zusammen: Albertine Zehme trat als Pierrot verkleidet und geschminkt auf. – Sie gestaltete die vertonten Texte in einer unerhörten, zwischen Sprechen, Rezitation, Deklamation und Gesang changierenden Manier. – Die von Otto Erich Hartleben frei ins Deutsche übertragenen 21 Gedichte von Albert Giraud verstörten in ihrem bisweilen drastisch-düsteren Symbolismus. – Schönbergs Partitur schließlich spielte keineswegs mit gefällig historisierender Musik auf die Commedia-dell’arte-Tradition der Pierrot-Figur an, vielmehr schrieb der Komponist kompromisslose, atonale Ausdrucksmusik, die im Instrumentalpart gleichzeitig – von der Rondell-Form der Gedichte angeregt – strengen musikalischen Formverläufen folgt.

„Spirit of the moon“ stellt Schönbergs Schlüsselwerk der Moderne in einen neuen kulturellen Kontext: 12 ausgewählte Nummern aus „Pierrot lunaire“ stehen zwischen den beiden Teilen des neuen Nō-Stücks. Akihiro Yamamoto und Kent Nagano beschreiben diesen Kontext wie folgt:

„In diesem neuen Nō-Theaterstück, das von Nō-Meister Yamamoto geschrieben wurde, basiert die Geschichte auf der Fabel vom Hasen im Mond. In asiatischen Kulturen sehen Kinder das Profil eines Hasen im Mond, und diese Folklore wurde in die traditionelle, jahrhundertealte Theaterform übertragen. In seinem neuen Stück ist die Figur des Pierrot der Hase, der zusammen mit anderen irdischen Wesen dem Geist des Mondes begegnet, der auf die Erde herabgestiegen ist, um die Erosion des Wertesystems unter den dort lebenden Menschen zu untersuchen. Der Geist ist von der Bescheidenheit und Großzügigkeit des Hasen beeindruckt und lädt ihn ein, mit ihm zusammen auf dem Mond zu leben. Auf diese Weise erhält der Pierrot lunaire eine universelle Bedeutung und schlägt eine Brücke zwischen allen Kulturen und möglicherweise allen Traditionen, denn die Träume, die Phantasie und die Neugier der Menschen sind seit jeher durch das Geheimnis und die schwer fassbare Schönheit des Mondes angeregt worden.“

Kent Nagano erinnert sich:
„Die Feier des Mondfestes Tsukimi ist eine besondere Tradition, die in den meisten asiatischen Kulturen eine gewisse Bedeutung für ländliche Gemeinschaften hat. Schon als kleines Kind auf unserer Farm an der nördlichen Pazifikküste lernte ich das Mondfest und die Geschichte vom ‚Hasen im Mond‘ kennen, als meine Großmutter uns Kinder jeden Herbst nachts mit nach draußen nahm, um den Erntemond zu bestaunen und uns die Geschichte vom selbstlosen Hasen zu erzählen, das als alter Mann verkleidet sein Leben für den Geist opferte.“

Gemeinsam mit Akihiro Yamamoto verbindet er „Spirit of the moon“ mit einer Vision:
„Genau wie in der Vergangenheit wird der Mond auch in Zukunft seine besondere Bedeutung behalten, die Jugend der nächsten Generationen inspirieren und die ewige Relevanz der Weitergabe von Tsukimi und ‚Pierrot lunaire‘ durch die Theaterkunst widerspiegeln.“ 

Dr. Juan Martin Koch (c) Kulturwald gGmbH 2025 

Der Geist des Mondes

An einem bestimmten spirituellen Tag beschließt eine Gottheit (Waki), auf die Erde herabzusteigen und dabei die Gestalt eines buddhistischen Mönchs anzunehmen. Es ist der Tag, an dem sie Opfergaben von denen annimmt, die sich gereinigt haben. Der Affe, der Hund und der Otter haben ihm bereits ihre Gaben dargebracht, also beschließt der Mönch, auf den Hasen zu warten. Bald erscheint ein armer und schäbig aussehender Hase. Dieser hat sich geläutert, hat aber nichts, was er dem Mönch geben könnte, also bietet er ihm stattdessen sein Fleisch an. Der Mönch sagt, dass er damit sein Leben und seine Seele für immer verlieren würde. Der Hase entgegnet, dass er seine Entscheidung nicht bereuen werde, solange der Mönch diese Gabe an einen Bedürftigen weitergibt, und springt ins Feuer. Der Mönch erklärt, dass die Tiere, die ihm zuvor Opfergaben gegeben haben, diese in Wirklichkeit der Natur oder anderen Menschen gestohlen haben. Das sei keine gute Tat. Er fügt hinzu, dass Tiere, die keine guten Taten vollbringen, in ihrem früheren Leben böse Menschen gewesen seien. Der Hase hingegen hat eine gute Tat vollbracht. Um ihn wiederzubeleben, geht die Gottheit in Gestalt eines Mönchs zum Mondgott Tsukuyomi, um mit ihm zu sprechen. Tsukuyomi erfährt von der guten Tat des Hasen und beschließt, auf die Erde zu kommen. Er ruft die Seele des Hasen herbei und schenkt ihm neues Leben – er soll wieder als Hase leben. Dann tanzt Tsukuyomi einen glücksverheißenden Tanz und schenkt dem Hasen das Leben eines menschlichen Wesens. Dieser Mensch bist … du. 

Pierrot lunaire

Gedichte von Pierre Giraud
Deutsche Übertragung von Otto Erich Hartleben

1. Mondestrunken

Den Wein, den man mit Augen trinkt,
Gießt nachts der Mond in Wogen nieder,
Und eine Springflut überschwemmt
Den stillen Horizont.

Gelüste, schauerlich und süß,
Durchschwimmen ohne Zahl die Fluten!
Den Wein, den man mit Augen trinkt,
Gießt nachts der Mond in Wogen nieder.

Der Dichter, den die Andacht treibt,
Berauscht sich an dem heilgen Tranke,
Gen Himmel wendet er verzückt
Das Haupt und taumelnd saugt und schlürft er
Den Wein, den man mit Augen trinkt.

2. Colombine
Des Mondlichts bleiche Blüten,
Die weißen Wunderrosen,
Blühn in den Julinächten –
O, bräch ich eine nur!

Mein banges Leid zu lindern,
Such ich am dunklen Strome
Des Mondlichts bleiche Blüten,
Die weißen Wunderrosen.

Gestillt wär all mein Sehnen,
Dürft ich so märchenheimlich,
So selig leis – entblättern
Auf deine braunen Haare
Des Mondlichts bleiche Blüten!

3. Der Dandy
Mit einem phantastischen Lichtstrahl
Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons
Auf dem schwarzen, hochheiligen Waschtisch
Des schweigenden Dandys von Bergamo.

In tönender, bronzener Schale
Lacht hell die Fontäne, metallischen Klangs.
Mit einem phantastischen Lichtstrahl
Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons.

Pierrot mit wächsernem Antlitz
Steht sinnend und denkt: wie er heute sich schminkt?
Fort schiebt er das Rot und des Orients Grün
Und bemalt sein Gesicht in erhabenem Stil
Mit einem phantastischen Mondstrahl.

4. Eine blasse Wäscherin
Eine blasse Wäscherin
Wäscht zur Nachtzeit bleiche Tücher;
Nackte, silberweiße Arme
Streckt sie nieder in die Flut.

Durch die Lichtung schleichen Winde,
Leis bewegen sie den Strom.
Eine blasse Wäscherin
Wäscht zur Nachtzeit bleiche Tücher.

Und die sanfte Magd des Himmels,
Von den Zweigen zart umschmeichelt,
Breitet auf die dunklen Wiesen
Ihre lichtgewobenen Linnen –
Eine blasse Wäscherin.

8. Nacht
Finstre, schwarze Riesenfalter
Töteten der Sonne Glanz.
Ein geschloßnes Zauberbuch,
Ruht der Horizont – verschwiegen.

Aus dem Qualm verlorner Tiefen
Steigt ein Duft, Erinnrung mordend!
Finstre, schwarze Riesenfalter
Töteten der Sonne Glanz.

Und vom Himmel erdenwärts
Senken sich mit schweren Schwingen
Unsichtbar die Ungetüme
Auf die Menschenherzen nieder ...
Finstre, schwarze Riesenfalter.

9. Gebet an Pierrot
Pierrot! Mein Lachen
Hab ich verlernt!
Das Bild des Glanzes
Zerfloß, zerfloß!

Schwarz weht die Flagge
Mir nun vom Mast.
Pierrot! Mein Lachen
Hab ich verlernt!

O gib mir wieder,
Roßarzt der Seele,
Schneemann der Lyrik,
Durchlaucht vom Monde,
Pierrot – mein Lachen!

10. Raub
Rote, fürstliche Rubine,
Blutge Tropfen alten Ruhmes
Schlummern in den Totenschreinen,
Drunten in den Grabgewölben.

Nachts, mit seinen Zechkumpanen,
Steigt Pierrot hinab, zu rauben
Rote, fürstliche Rubine,
Blutge Tropfen alten Ruhmes.

Doch da sträuben sich die Haare,
Bleiche Furcht bannt sie am Platze:
Durch die Finsternis, wie Augen! –
Stieren aus den Totenschreinen
Rote, fürstliche Rubine.

12. Galgenlied
Die dürre Dirne
Mit langem Halse
Wird seine letzte
Geliebte sein.

In seinem Hirne
Steckt wie ein Nagel
Die dürre Dirne
Mit langem Halse.

Schlank wie die Pinie,
Am Hals ein Zöpfchen
Wollüstig wird sie
Den Schelm umhalsen
Die dürre Dirne!

15. Heimweh
Lieblich klagend – ein krystallnes Seufzen
Aus Italiens alter Pantomime,
Klingt’s herüber: wie Pierrot so hölzern,
So modern sentimental geworden.

Und es tönt durch seines Herzens Wüste,
Tönt gedämpft durch alle Sinne wieder,
Lieblich klagend – ein krystallnes Seufzen
Aus Italiens alter Pantomime.

Da vergißt Pierrot die Trauermienen!
Durch den bleichen Feuerschein des Mondes,
Durch des Lichtmeers Fluten schweift die Sehnsucht
Kühn hinauf, empor zum Heimathimmel,
Lieblich klagend ein krystallnes Seufzen.

19. Serenade
Mit groteskem Riesenbogen
Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche.
Wie der Storch auf einem Beine
Knipst er trüb ein Pizzicato.

Plötzlich naht Cassander, wütend
Ob des nächtigen Virtuosen.
Mit groteskem Riesenbogen
Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche.

Von sich wirft er jetzt die Bratsche:
Mit der delikaten Linken
Faßt er den Kahlkopf am Kragen –
Träumend spielt er auf der Glatze
Mit groteskem Riesenbogen.

20. Heimfahrt
Der Mondstrahl ist das Ruder,
Seerose dient als Boot,
Drauf fährt Pierrot gen Süden
Mit gutem Reisewind.

Der Strom summt tiefe Skalen
Und wiegt den leichten Kahn.
Der Mondstrahl ist das Ruder,
Seerose dient als Boot.

Nach Bergamo, zur Heimat,
Kehrt nun Pierrot zurück;
Schwach dämmert schon im Osten
Der grüne Horizont.
Der Mondstrahl ist das Ruder.

21. O alter Duft
O alter Duft aus Märchenzeit,
Berauschest wieder meine Sinne!
Ein närrisch Heer von Schelmerein
Durchschwirrt die leichte Luft.

Ein glückhaft Wünschen macht mich froh
Nach Freuden, die ich lang verachtet.
O alter Duft aus Märchenzeit,
Berauschest wieder mich.

All meinen Unmut geb ich preis;
Aus meinem sonnumrahmten Fenster
Beschau ich frei die liebe Welt
Und träum hinaus in selge Weiten ...
O alter Duft aus Märchenzeit!

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Kent Nagano

Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Konzertrepertoire. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgischer Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters. Ab September 2026 wird Kent Nagano Chefdirigent und künstlerischem Leiter des Orquesta y Coro Nacionales de España in Madrid. Sehr stark setzt er sich zudem zusammen mit Jan Vogler als Künstlerischer Leiter des Wagner Projektes „The Wagner Cycles“ der Dresdner Musikfestspiele mit dem Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln und als Schirmherr der Herrenchiemsee Festspiele ein. Seit 2006 ist er Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, seit 2019 von Concerto Köln, seit 2021 des Orchestre symphonique de Montréal sowie seit 2023 des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.

Die Saison 2024/25 ist die letzte Spielzeit von Kent Nagano als Generalmusikdirektor in Hamburg und bringt vier Neuproduktionen unter der musikalischen Leitung Naganos an die Staatsoper: Carl Orffs „Trionfi“, Richard Strauss‘ „Ariadne auf Naxos“ , Unsuk Chins „Die Dunkle Seite des Mondes“ , sowie Rodolphe Bruneau-Boulmiers „Die Illusionen des William Mallory“. Darüber hinaus dirigiert Nagano wie in jeder Saison Sinfoniekonzerte mit dem Philharmonischen Staatsorchester in der Elbphilharmonie, darunter die Neujahrsaufführung sowie die Uraufführung von Alex Nantes Symphonie „Anahata“, einem Auftragswerk des Philharmonischen Staatsorchesters.

Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten in Hamburg waren u. a. Opernproduktionen wie „Boris Godunow“, „Salome“, Aufführungen von Sciarrinos  „Venere e Adone“ und Brittens „Peter Grimes“,  „Les Troyens“, „Lulu“,  „Lessons in Love and Violence“ und die Uraufführung „Stilles Meer“ sowie  „Les Contes d’Hoffmann“ in der Neuinszenierung von Daniele Finzi Pasca (bei EuroArts auf DVD erschienen, Februar 2022) die „Philharmonische Akademie“ in St. Michaelis, Open-Air-Konzerte auf dem Rathausmarkt sowie die Uraufführung von Pascal Dusapins Werk „Waves“ für Orgel und Orchester in der Elbphilharmonie. Orchestertourneen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg führten Kent Nagano in den vergangenen Jahren nach Japan, Spanien und Südamerika.

Zudem dirigiert Kent Nagano in der Saison 2024/25 unter anderem das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in Passau, das Orchestre symphonique de Montréal in Montréal und das Deutsche Symphonie-Orchester in Berlin. Darüber hinaus leitet er Dusapins „Il Vaggio, Dante“ in einer Inszenierung von Claus Guth an der Pariser Oper und die Wiederaufnahme von Ligetis  „Le Grand Macabre in einer Inszenierung von Krzysztof Warlikowski an der Bayerischen Staatsoper in München.

Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano regelmäßig weltweit mit den führenden internationalen Orchestern, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre Philharmonique Radio France, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestre de l’Opéra national de Paris, dem Chicago sowie Detroit Symphony Orchestra, dem Radio Filharmonisch Orkest und den Wiener Symphonikern. Ein besonderes Projekt war die Bernstein-Oper A quiet place an der Pariser Oper. Weitere Opernproduktionen waren u. a. die Uraufführung von Dusapins  „Il viaggio, dante bei dem Festival d‘Aix-en-Provence, Hindemiths „Cardillac“, Henzes „Die Bassariden“ und die Uraufführung von Saariahos „L’amour de loin“ bei den Salzburger Festspielen. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins „A White House Cantata“ sowie die Opern „Alice in Wonderland“ von Unsuk Chin, „Three Sisters“ von Peter Eötvös und  „The Death of Klinghoffer“ und „El Niño“ von John Adams.

Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Kent Nagano und dem Intendanten der Dresdner Musikfestspiele Jan Vogler wird Wagners „Ring-Tetralogie“ im Rahmen des mehrjährigen Projekts „The Wagner Cycles“ der Dresdner Musikfestspiele von 2023 bis 2026 neu erarbeitet – im künstlerischen Kontext seiner Entstehungszeit, auf Basis aktueller Erkenntnisse der Wagner- und Aufführungspraxis-Forschung, eingebunden in ein umfangreiches Rahmenprogramm. Den Auftakt bildete 2023 die Aufführung von „Das Rheingold“ bei den Dresdner Musikfestspielen sowie die Tournee nach Köln, Ravello und Luzern unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano. Mit „Die Walküre“ folgte 2024 das zweite Werk der epochalen Erzählung in Prag, Amsterdam, Köln, Dresden, Hamburg und Luzern. 2025 widmet sich das Projekt Richard Wagners „Siegfried“ in internationalen Konzert- und Opernhäusern als historisch informierte und konzertant Aufführungen.

Die Höhepunkte von Kent Naganos Zusammenarbeit mit dem Orchestre symphonique de Montréal von 2006 bis 2020 waren u. a. die Einweihung des neuen Konzertsaals „Maison symphonique“ im September 2011, die Aufführung der kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs  „Gurrelieder, der konzertanten Versionen von Wagners „Tannhäuser“, „Tristan und Isolde“ und „Das Rheingold“, Honeggers „Jeanne d’Arc au Bûcher“ sowie Messiaens „Saint François d’Assise“. Tourneen führten Nagano und das Orchester nach Kanada inklusive der nördlichen Territorien, Japan, Südkorea, Europa (zuletzt 2019), Südamerika und durch die USA. Im Juli 2018 dirigierte Kent Nagano das Orchester mit der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele.

Zu seinen Einspielungen mit dem Orchestre symphonique de Montréal bei Sony Classical/Analekta gehören 2013 Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher sowie 2015 eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. 2016 erschien bei Decca die von Nagano im März 2015 dirigierte Nordamerika-Premiere von „L’Aiglon“ auf CD, einer selten aufgeführten Oper von Honegger und Ibert. Ferner erschien bei Decca 2016 „Danse Macabre“ mit Werken von Dukas, Saint-Saëns, Ives u. a. sowie 2018 Bernsteins „A quiet place“ anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläum des Komponisten. 2019 erschien John Adams’ „Common tones in simple time“ und „Harmonielehre“ bei Decca und 2020 die Lukas-Passion von Penderecki bei BIS sowie die Einspielung von Werken von Alberto Ginastera, Bernstein und Samy Moussa bei Analekta.

Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern „Babylon“ von Jörg Widmann, „Das Gehege“ von Wolfgang Rihm und „Alice in Wonderland“ von Unsuk Chin uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen wie Mussorgskys „Boris Godunow“ und „Chowanschtschina“, Strauss‘ „Ariadne auf Naxos“ und „Die Schweigsame Frau“, Poulencs „Dialogues des Carmelites“, Messiaens „Saint François d’Assise“, Bergs „Wozzeck“, George Benjamins „Written on skin“ und Wagners „Der Ring des Nibelungen“. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper „Alice in Wonderland“ (2008) und Mussorgskys „Chowanschtschina“ (2009) bei unitel classica/medici arts, „Dialogues des Carmélites“ bei Bel Air Classiques (2011) sowie „Lohengrin“ (2010) bei Decca.

Eine weitere wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin von 2000 bis 2006. Mit dem Orchester führte er u. a. Schönbergs „Moses und Aron“ auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierte bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys „Der König Kandaules“ und Schrekers „Die Gezeichneten“ sowie im Festspielhaus Baden-Baden mit „Parsifal“ und „Lohengrin“, inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. „Parsifal“, „Die Gezeichneten“ und „Lohengrin“ sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins „Mass“, Bruckners Symphonien Nr. 3 und 6, Beethovens „Christus am Ölberge“, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers Symphonie Nr. 8, Schönbergs „Jakobsleiter “und „Friede auf Erden“ sowie Johannes Brahms‘ Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten – eine Auszeichnung, die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Bis heute verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem Orchester.

Im Oktober 2019 erschien die 4-CD-Box mit Kent Nagano, der Pianistin Mari Kodama und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin mit sämtlichen Klavierkonzerten Beethovens, inklusive des Nullten, sowie mit dessen Rondo für Klavier und Orchester WoO 6, dem Tripelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello op. 56 und den Eroica-Variationen op. 35 bei Berlin Classics.

Mit Labels wie BIS, Decca, Sony Classical, FARAO Classics und Analekta verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch Berlin Classics, Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi ergänzen seine Diskografie. Seine Aufnahmen von Busonis „Doktor Faust“ mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews „Peter und der Wolf“ mit dem Russian National Orchestra sowie Kaija Saariahos „L’amour de loin“ mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurden mit einem Grammy ausgezeichnet.

Anlässlich von Kent Naganos 70. Geburtstag erschien im Oktober 2021 eine 3-CD-Box mit Werken von Messiaen beim Label BR Klassik . Die Veröffentlichung beinhaltet Live-Mitschnitte von Messiaens „Poèmes pour Mi“, „Chronochromie “und „La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ“ von Konzerten mit dem Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks, die die enge Vertrautheit Naganos mit der Musiksprache Messiaens auf besondere Weise zeigen.

Im September 2021 veröffentlichte Kent Nagano im Berlin Verlag sein zweites Buch, in „10 Lessons of my Life“ erinnert er sich an sehr persönliche Begegnungen seines Lebens, aus denen er nicht nur für seine Karriere Entscheidendes gelernt hat. Darunter finden sich unter anderen die isländische Pop-Künstlerin Björk, Frank Zappa, Leonard Bernstein, Pierre Boulez oder auch der Physik-Nobelpreisträger Donald Glaser. 2015 veröffentlichte Kent Nagano mit „Erwarten Sie Wunder!” im Berlin Verlag ein Plädoyer für die Klassische Musik. 2019 wurde das Buch bei dem kanadischen Verlag McGill-Queen‘s University Press unter dem Titel „Classical Music – Expect the Unexpected“ auf Englisch sowie 2015 unter „Sonnez, merveilles!“ auf Französisch bei Éditions du Boréal herausgegeben.

Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper „Saint François d’Assise“ zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawa ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: Von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra. 2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war.

Seit 2005 ist Kent Nagano Ehrendoktor der McGill University in Montréal, seit 2006 Ehrendoktor der Université de Montréal und seit 2018 Ehrendoktor der San Francisco State University. 2021 ernannte ihn die Hochschule für Musik und Theater Hamburg zum Professor. Seit 2017 ist Kent Nagano „Compagnon“ des „Ordre des arts et des lettres“ von Québec und im Herbst 2023 wurde Kent Nagano außerdem der Titel des „Chevalier“ im „Ordre des art et des lettres“ Frankreichs verliehen. Im Februar 2024 wurde Kent Nagano durch den Bundespräsidenten mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und im Juni 2024 wurde ihm der Order of Canada, die höchste zivile Auszeichnung von Kanada verliehen. Kent Nagano wurde 2024 mit dem renommierten Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.  

Akihiro Yamamoto

・Nō-Schauspieler der Kanze-Schule
・Ausgezeichnet als Träger eines wichtigen immateriellen Kulturerbes
・Erster Auftritt im Alter von 3 Jahren
・Stellvertretender Direktor der gemeinnützigen Stiftung Yamamoto Nō Theater.
・Hauptgeschäftsführer und Mitglied der Osakaer Niederlassung der gemeinnützigen Stiftung Nohgaku Performers’ Association.

Mit dem Yamamoto Nō Theater in Osaka hält sich Akihiro Yamamoto strikt an die Traditionen des Nō als immaterielles Kulturerbe der UNESCO, während er gleichzeitig dessen Anziehungskraft als attraktive und nach wie vor lebendige Aufführungskunst stärkt.

Als Kind studierte er bei seinem Vater Yamamoto Masayoshi. Nach seinem Abschluss an der Universität Kansai nahm er eine spezielle Ausbildung unter dem 25. Leiter der Kanze-Schule, Kanze Sakon, auf und wurde nach fünf Jahren Ausbildung ein unabhängiger Schauspieler.

Seit 2010 hat Akihiro Yamamoto zahlreiche Aufführungen in ganz Europa inszeniert, mit dem Ziel, die traditionelle japanische Kultur getreu zu repräsentieren, den internationalen Kulturaustausch anzuregen und ein Medium für ein tieferes Verständnis zwischen den Menschen in Europa und Japan zu schaffen.

Internationale Anerkennung hat er durch Auftritte in den USA, Frankreich, Algerien, Thailand, der Slowakei, Bulgarien, Finnland, Rumänien, Nordmazedonien, Albanien etc. erhalten.

Für seine Beiträge zum internationalen Kulturaustausch hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Global Citizen Award der Japan Foundation (2015 ) und den Preis des Außenministeriums (2017).

Mihoko Fujimura

Mihoko Fujimura ist als Opern- und Konzertsängerin weltweit gefragt. 2024 sang sie Brangäne in „Tristan und Isolde unter Kazushi Ōno am New National Theatre Tokyo und Klytämnestra in „Elektra mit dem Yoimuri Nippon Symphony Orchestra unter Sebastian Weigle. Als Solistin in Mahlers 8. Symphonie gastierte sie unter der Leitung von Andris Nelsons beim Boston Symphony Orchestra und in Mahlers Symphonie Nr. 2 „Auferstehung“ mit dem Hiroshima Symphony Orchestra unter Christian Arming. Sie war beim Festival in Aix-en-Provence als Suzuki in „Madama Butterfly“ zu erleben und singt diese Partie im Januar und Februar 2025 an der Opéra de Lyon.

Mihoko Fujimura debütierte 2002 bei den Bayreuther Festspielen als Fricka in „Der Ring des Nibelungen“ und war dort bis 2010 in zahlreichen Partien zu erleben. Sie sang in Bayreuth Fricka in „Das Rheingold und „Die Walküre, Waltraute in der „Götterdämmerung sowie Erda in „Das Rheingold“ und „Siegfried“ unter Adam Fischer und Christan Thielemann, war 2005 als Brangäne in „Tristan und Isolde“ zu sehen und sang 2008 und 2009 Kundry in der Neuinszenierung des „Parsifal“ von Stefan Herheim unter der musikalischen Leitung von Daniele Gatti.

Die Mezzosopranistin ist häufiger Gast am Royal Opera House Covent Garden, Teatro alla Scala Milano, der Wiener Staatsoper, Bayerischen Staatsoper München, dem Maggio Musicale Fiorentino, Théâtre du Châtelet Paris, an der Deutschen Oper Berlin, dem Festspielhaus Salzburg, der Semperoper Dresden, am Teatro Carlo Felice Genua, Teatro Colón Buenos Aires, Teatro Real Madrid und der Hamburgischen Staatsoper. Ihr Opernrepertoire umfasst neben den Partien Wagners wie Kundry, Brangäne, Venus, Fricka, Erda und Waltraute, unter anderem auch Bizets Carmen, Debussys Melisánde, Verdis Amneris in „Aida“, Eboli in „Don Carlo“, Fenena in „Nabucco“, Azucena in „Il trovatore“, sowie Idamante in Mozarts „Idomeneo“, Strauss‘ Octavian im „Rosenkavalier“ und Klytämnestra in „Elektra“.

Als Konzertsängerin gastierte sie mit renommierten Orchestern, darunter die Bamberger Symphoniker, Berliner Philharmoniker, Sächsische Staatskapelle Dresden, Gewandhausorchester Leipzig, Münchner Philharmoniker und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Weitere Gastspiele führten sie zum Royal Concertgebouworkest Amsterdam, London Philharmonic Orchestra, London Symphony Orchestra, Lucerne Festival Orchestra, Mahler Chamber Orchestra, Orchestre de Paris, Orchestre Philharmonique de Radio France, Orchestra Filarmonico della Scala di Milano, Accademia Nazionale di Santa Cecilia Rom, Orchestre de la Suisse Romande und den Wiener Philharmonikern. Sie sang darüber hinaus mit dem Boston Symphony Orchestra, Israel Philharmonic Orchestra, Philadelphia Orchestra, Monteral Symphony Orchestra, National Symphony Orchestra Washington sowie mit allen namhaften Orchestern Japans.

Mihoko Fujimuras Konzertrepertoire umfasst unter anderem Werke wie Verdis Requiem, Dvořáks Stabat Mater, Janàčeks Glagolithische Messe, Mahlers „Das Lied von der Erde“ sowie seine Rückert-Lieder, die Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“, „Kindertotenlieder“ sowie Wagners Wesendonck-Lieder und die „Gurrelieder“ von Arnold Schönberg.

Sie musiziert regelmäßig mit Dirigenten wie Semjon Bychkov, Riccardo Chailly, Myung-Whun Chung, Gustavo Dudamel, Christoph Eschenbach, Daniele Gatti, Bernhard Haitink, Daniel Harding, Eliahu Inbal, Mariss Janssons, Fabio Luisi, Zubin Mehta, Kent Nagano, Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Kazushi Ōno, Sir Antonio Pappano, Sir Simon Rattle, Sir Donald Runnicles, Franz Welser-Möst und Christian Thielemann.

Zu ihren zahlreichen CD-Aufnahmen zählen Wagners Brangäne in „Tristan und Isolde“ mit Antonio Pappano für EMI Classics, Mahlers Symphonie Nr. 8 mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Gustavo Dudamel (die 2022 den Grammy Award für die Best Choral Performance gewann), Schönbergs „Gurrelieder“ und Dvořáks Stabat Mater mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons, Mahlers 3. Symphonie mit den Bamberger Symphonikern unter Jonathan Nott und Beethovens 9. Symphonie mit Christian Thielemann und den Wiener Philharmonikern. Für Fontec hat Mihoko Fujimura sechs Soloprogramme mit Werken von Wagner, Mahler, Schubert, Strauss, Brahms und Schumann herausgegeben, ihre musikalischen Partner waren Wolfram Rieger und Christoph Ulrich Meier.

Mihoko Fujimura stammt aus der Provinz Gifu / Japan und studierte an der Tōkyō Geijutsu Daigaku (National Academy for Fine Arts and Music in Tokyo) sowie an der Hochschule für Musik und Theater München. Sie war zunächst Ensemblemitglied des Theaters Graz, bevor sie mit Auftritten an der Bayerischen Staatsoper München, dem Maggio Musicale Fiorentino, der Wiener Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin sowie bei den Bayreuther Festspielen ihre internationale Karriere begann.

Im Jahr 2014 erhielt sie von der japanischen Regierung den Purple-Ribbon-Verdienstorden für ihren Beitrag zu akademischen und künstlerischen Leistungen.